Virtual OS/2 International Consumer Education
VOICE Homepage: http://de.os2voice.org
Januar 2003

[Inhaltsverzeichnis]
[Vorherige Seite] [Nächste Seite]
[Artikelverzeichnis]

editor@os2voice.org


Das Thinkpad T30

Von Timothy Sipples © Januar 2003, Übersetzung: Christian Hennecke

Thinkpad T30
ThinkPad T30, Modellnummer 2366-MU1

Bei diesem Modell handelt es sich um eine Sonderausführung (für einen Geschäftskunden), es stimmt jedoch weitgehend mit dem allgemein erhältlichen Modell überein. Meines ist mit 512 MB RAM ausgestattet, erweiterbar auf 1GB RAM, und einem mobilen Pentium 4 Prozessor. (Abhängig vom Modell sind P4Ms in vielen verschiedenen Geschwindigkeiten verfügbar.)

Getestete Betriebssysteme

OS/2 Warp Version 4, FixPak 16, Device Driver Pak 3, Kernel-Update 14.093a (vom 28. Oktober 2002). (Dies entspricht ungefähr OS/2 Warp 4.51 oder dem ersten eComStation-Release.) Es läuft auch mit TCP/IP 4.31, einschließlich WRG8706 (MPTS-FixPak) und UNG2206 (TCP/IP-4.31-FixPak). Beachten Sie, daß man zum Einspielen von WRG8706 und UNG2206 Sicherungsverzeichnisse in der Corrective Service Utility angeben muß. Andernfalls werden die Fehlerkorrekturen nicht angewendet. Für Warp 4 sind aktualisierte Startdisketten (auf der IBM ThinkPad Gerätetreibermatrix-Website als Version 1.06 aufgeführt) unbedingt erforderlich, und man muß die Möglichkeit haben, den Inhalt der CD-ROM zu laden, wenn man von Disketten startet. Dieses Modell besitzt eine Ultrabay, man muß also altbekannte Tricks anwenden, wie das Kopieren des Inhaltes der Warp-4-CD auf eine FAT16-Partition auf der Festplatte vor der Installation. Für dieses Modell sind aktualisierte Startdisketten auf der IBM ThinkPad Gerätetreibermatrix-Website verfügbar. Da die Installations-CDs von OS/2 Warp 4.5x und eComStation bootfähig sind, taucht das Problem in diesen Fällen nicht auf.

Die Startpartition für Warp 4 muß vollständig unterhalb der 1024-Zylinder-Grenze liegen, was bei diesem ThinkPad eine etwa 7 GB große HPFS-Partition ergibt (falls man den ganzen Platz unterhalb Zylinder 1024 verwenden will). Bei OS/2-Warp-Versionen mit Logical Volume Manager (4.5x) und allen Ausgaben der eComStation ist diese Einschränkung nicht vorhanden.

Spielen Sie den aktualisierten Kernel sofort nach der Installation auf. Kernel und Lader der 1996er Generation sind zu alt, um diesen Rechner starten zu können. Ich glaube, daß die aktualisierten Warp-4-Startdisketten hinreichend aktuelle Kernel und Lader enthalten, aber ich habe 14.093a gleich aufgespielt. Anwender von Warp 4.5x und eComStation werden diesem Problem wahrscheinlich nicht begegnen.

Die folgenden OS/2-Versionen werden für das ThinkPad T30 unterstützt:

Grafik

Chipsatz vom Typ ATI RADEON Mobility 7500, mit 1024x768 Active Matrix 14.1 Zoll LCD in meinem Rechner. (Andere T30-Modelle weisen abweichende Bildschirmauflösungen auf, aber soweit ich weiß den gleichen RADEON-Chipsatz.) Funktioniert perfekt mit dem SciTech Display Doctor Version 7.11/IBM Special Edition Treiber. Dieses Modell wurde mit 16MB VRAM ausgeliefert und ist in der Lage, einen externen Monitor mit Auflösungen bis zu 2048x1536 anzusteuern, mit LCD in »scan and pan« und Abschalten. Das Umschalten auf den externen Monitor/Projektor funktioniert gut. Wie bei allen anderen Thinkpads, die ich gesehen habe, drückt man einfach [Fn]-[F7], um den Ausgang für den externen Monitor an- und auszuschalten. Sie werden keine Probleme damit haben, Ihre Lotus Freelance- (oder StarOffice-) Präsentationen vorzuführen.

Übrigens gibt es einen S-Video-Ausgang, der praktisch zum Aufnehmen von beispielsweise Präsentationen auf Video ist. Der Nachteil ist, daß man dadurch den PS/2-Anschluß für Tastatur und Maus verliert, so daß man USB verwenden oder sich eine Docking Station oder einen Portreplikator besorgen muß, um eine PS/2-Tastatur oder -Maus anschließen zu können.

Audio

Analog Devices (ADI) SoundMax. Funktioniert perfekt mit dem Analog Devices Treiber Version 3.1.1, welcher auf der IBM-Website oder Hobbes erhältlich ist. (Für dieses ThinkPad-Modell wird Version 3.07a aufgeführt, aber der etwa ein Jahr neuere 3.1.1 Treiber funktioniert soweit ohne Probleme, weshalb ich diesen benutze.) Ich bin sehr zufrieden, zumindest bis jetzt, da daß T23 ein paar Audioprobleme aufwies, solange man den Treiber von Crystal Audio nicht auf eine ältere Version zurücksetzte, wie ich in meinem Bericht zum T23 angemerkt hatte. Es gibt sogar eine kleine Mixeranwendung, die Analog Devices geschickterweise beigelegt hat und mit der man die Lautstärken der diversen Audioeingänge und -ausgänge regeln kann - einfach und effektiv. Win-OS/2-Audio wird unterstützt. Ich habe bis jetzt noch nicht versucht, Audio bei Innoteks Virtual PC einzuschalten.

Festplatte

In diesem Modell befindet sich eine 40 GB IDE-Platte. Funktioniert perfekt mit jeder hinreichend aktuellen Version des IBM1S506.ADD-Treibers (wie etwa die Version, die sich auf den aktualisierten Startdisketten befindet), genauso wie mit DANIS506.ADD, den ich selbst benutze. Die Festplatte per Hot Swap auszutauschen, ist nicht gerade einfach, aber man muß nicht das ganze System auseinanderbauen. Nicht gerade etwas für die tägliche Anwendung, aber einmal im Monat kann man es machen, wenn es sein muß. (Wer seine Festplatte täglich austauschen muß, sollte sich einen Ultrabay-Festplattenadapter besorgen.) Jede Standard-IDE-Festplatte für Notebooks (mit passender Bauform) sollte kompatibel sein; das Potential für zukünftige Upgrades ist also vorhanden. Alle Standardfestplatten unterstützen SMART und es gibt SMART-Dienstprogramme für OS/2 Warp zur Überwachung des »Gesundheitszustandes« der Festplatte, von denen man sich vor potentiellen zukünftigen Ausfällen warnen lassen kann. (Das DANIS506.ADD-Paket enthält beispielsweise ein SMART-Dienstprogramm.) Das T30 ist in der Lage, eine vom BIOS geschützte Systemwiederherstellungspartition zu nutzen, aber ich habe diese Funktionalität nicht ausprobiert.

Parallelport

Keine Probleme. Ich habe sogar ein altes Micro-Solutions Backpack 4X CD-ROM für den Parallelport mit Treiber für OS/2 Warp (Version 3.00) ausprobiert und es arbeitet fehlerfrei. Die Konfiguration des Parallelports geschieht über das BIOS oder PS2.EXE, und EPP- sowie ECP-Modi sind verfügbar.

PCMCIA (CardBus)

Die PCMCIA/Cardbus-Steckplätze funktionieren perfekt mit dem derzeit auf der OS/2 Device Driver Pak On-Line Website erhältlichen PC-Card-Treiber (Version 5, denke ich). Getestet wurden bis jetzt ein Standard-PCMCIA-Modem (keine Probleme) und der IBM Auto 16/4 Token-Ring Credit Card Adapter. Es war schwierig, den Token-Ring-Adapter zur Arbeit zu bewegen, aber er läuft mit Version 3.46 des IBMTOKCS.OS2-Treibers. Diese Version des Treiber ist in MPTS WRG8706 enthalten (möglicherweise auch anderen MPTS-Versionen, aber nicht im Standard-MPTS, welches Teil von TCP/IP 4.31 ist). Außerdem müssen folgende Parameter im Abschnitt

[IBMTOKCS_nif]
der Datei \IBMCOM\PROTOCOL.INI (oder dem Äquivalent der grafischen Schnittstelle für MPTS) angegeben werden:

IOBASE=0xA20
NETADDRESS="xxxxyyyyzzzz"
INTERRUPT=9
PCMCIA
ENHANCEDMODE="NO"
RAM=0xD800
MMIO=0xDC00
RAMSIZE=16

In diesem Abschnitt der PROTOCOL.INI kann es andere Einstellungen geben. Belassen Sie sie so, wie sie sind, solange sie nicht mit obigen Einstellungen in Konflikt geraten. Geben Sie anstelle von xxxxyyyyzzzz eine zwölfstellige hexadezimale Zeichenkette an, wie etwa 5123ABCD8943. Diese Adresse muß in Ihrem Netzwerk eindeutig sein! Wird keine NETADDRESS festgelegt, ist ein Hot Swap des Token-Ring-Adapters nicht möglich. (Mit NETADDRESS geht es unter bestimmten Umständen.)

Diese Einstellungen in der PROTOCOL.INI sind wahrscheinlich für jeden IBM Token-Ring-Adapter erforderlich, der Vorgänger des IBM Turbo Token-Ring Credit Card Adapter gewesen ist. Wenn Ihr Adapter "Turbo" oder "CardBus" im Namen hat, funktioniert er wahrscheinlich ordnungsgemäß mit den MPTS-Standardeinstellungen. (Der Turbo-Adapter funktioniert auch mit demselben Treiber, denselben Extraeinstellungen, für den Fall, daß Sie wie ich manchmal die Adapter tauschen wollen. Der Cardbus-Token-Ring-Adapter benutzt einen anderen Treiber, denselben wie die PCI-Token-Ring-Adapter.) Ich habe den Turbo-Adapter kurz mit den Standardeinstellungen getestet und es hat funktioniert.

Von der Netzwerkleistung bin ich übrigens begeistert. Die höchsten Übertragungsraten, die ich jemals bei einem Notebook gesehen habe. Sie nehmen es mit meinem Desktopgerät mit einem PCI-Token-Ring-Adapter auf, und dieser ältere PCMCIA-Token-Ring-Adapter gilt noch nicht einmal als besonders schnell.

Wahrscheinlich ist es am besten, mehrere CONFIG.SYS-Dateien einzurichten und sie über das OS/2-Warp-Bootmenü auszuwählen. Ich selbst habe drei: für Einwahl, Token-Ring und Ethernet. Eine einfache Sache, wobei man allerdings die CONFIG.SYS-Dateien (und PROTOCOL.INI-Dateien) auf demgleichen Stand halten muß, wenn man Software installiert. Am besten richtet man die verschiedenen CONFIG.SYS-Dateien zuletzt ein.

Systemkonfiguration

Funktioniert perfekt über das BIOS-Konfigurationsprogramm (drücken Sie [F1] beim Systemstart) und kontrolliert alle Funktion des Power-Managements. (IBM war so weise, alle Systemeinstellungen im BIOS zu implementieren, weswegen auch Linux-Anwender damit glücklich werden.) Besorgen Sie sich auch die ThinkPad T30 DOS Configuration Program Diskette und folgen Sie den Installationsanweisungen für OS/2 Warp. Dann wird ein Programm namens PS2.EXE installiert, das in einem DOS-Fenster läuft. PS2.EXE ist ein Befehlszeilenprogramm, mit dem man fast alle BIOS-Einstellungen beeinflussen kann, wie etwa die Funktionen des Power-Managements, ohne das System neu starten zu müssen, um in das BIOS-Konfigurationsprogramm zu gelangen. (Manche Änderungen der Konfiguration erfordern allerdings sowieso einen Systemneustart, beispielsweise die Aktivierung oder Deaktivierung einer eingebauten Schnittstelle wie Infrarot.) Man sollte auch den ThinkPad-Systemmanagementtreiber (für OS/2) von derselben Diskette installieren. Sie wissen vielleicht nicht, daß er vorhanden ist, da die Diskette auf der Website »ThinkPad Konfigurations-Dienstprogramm-Diskette für DOS« genannt wird, aber seien Sie versichtert, er ist da. Lesen Sie das README auf der Diskette.

Infrarot

Wurde nicht getestet, sollte aber gut funktionieren. Mir ist hierüber nichts besonderes bekannt. (Der ThinkPad-Infrarot-Treiber auf Hobbes unterstützt beispielsweise das Drucken über Infrarot.)

Lautstärkeregler

Kein Problem.

Sondertasten

Bei diesem System ist eine »ThinkPad«-Taste vorhanden, sowie ein paar Tasten zur Seitennavigation. Ich habe mich nicht darum gekümmmert, sie anzuschalten, aber es sollte möglich sein, ihnen mit Programmen von Hobbes nützliche Funktionen zuzuweisen. Ansonsten funktioniert die Tastatur ordnungsgemäß mit dem standardmäßigen, mitgelieferten Treiber. Für meinen Geschmack fängt sie allerdings ein wenig zu schnell an zu wiederholen, und dann ist die Wiederholfrequenz zu niedrig. (OK, ich mußte etwas finden! :-) )

TrackPoint

Funktioniert perfekt mit dem Standardtreiber, zumindest mit Device Driver Pak 3. Man sollte während der Installation Ultranav im BIOS explizit deaktivieren. Es handelt sich um einen der neuen Scroll-Trackpoints (mit der dritten Taste in der Mitte), und mir wurde berichtet, daß auch diese Funktionen ordnungsgemäß funktionieren, wenn man sich die Mühe macht, den Treiber zu installieren. Ich habe es nicht getan. Falls der Mauszeiger sich einmal ohne Grund zu bewegen anfangen sollte, so als säße ein Geist am Steuer, dann lassen Sie den Trackpoint einfach los, und er wird selbsttätig neu kalibriert und stellt die Bewegung ein, wie bei jedem ThinkPad.

Ultranav

Hierbei handelt es sich um eine eingebaute Zeigereinheit im Touchpad-Stil mit zwei Maustasten. (T30-Modelle mit Ultranav haben infolgedessen eine sehr große Auflagefläche für die Handgelenke.) Sie sollte mit dem Standardtreiber MOUSE.SYS ordnungsgemäß funktionieren (nach Installation des Device Driver Pak 2 oder 3), wenn man sie im BIOS anschaltet. Ich habe es nicht getan - mir hat der Trackpoint schon immer gefallen.

Power-Management

Mit einem standardmäßigen, einigermaßen aktuellen APM.SYS-Treiber funktioniert Suspend/Resume, auch wenn der Suspend-Modus abhängig davon, ob sich eine Karte im Steckplatz befindet, nicht vollständig erreicht wird. Manche Karten müssen über den PC Card Director ausgeschaltet oder entfernt werden. Im Gegensatz zu meinem T23, bei dem ich mit Suspend Probleme hatte, sobald eine Karte in einen der Steckplätze eingesteckt worden war - sogar wenn diese entfernt wurde -, tauchen diese Probleme bei diesem T30 nicht auf. Hibernation funktioniert ebenfalls, wenn man eine FAT16-Partition einrichtet und eine besondere Startdiskette verwendet (für dieses Modell auf der IBM ThinkPad Gerätetreibermatrix-Website), um die Hibernationsdatei zu konfigurieren. Ich habe mir die Mühe nicht gemacht, da Suspend das System bis zu einer Woche im »Wartemodus« hält.

Falls Sie ein anderes Betriebssystem starten, welches das Power-Management auf andere Art und Weise handhabt, wie etwa Windows 2000 oder XP, empfehle ich, das Gerät vor dem Starten von OS/2 Warp (oder umgekehrt) ganz abzuschalten. Beim T30 habe ich keine Schwierigkeiten bestätigen können, aber bei meinem T23 war das Power-Management diesbezüglich problematisch. Ich kann keinen Unterschied (positiv oder negativ) erkennen, ob APMDAEMN.EXE nun läuft oder nicht. (APMDAEMN.EXE ist Teil aktueller FixPaks für OS/2 Warp 4, einschließlich FixPak 16, aller Ausgaben der eComStation und aller Ausgaben von OS/2 Warp 4.5x.) Ich starte es über eine RUN-Anweisung in meiner CONFIG.SYS, wie im FixPak empfohlen.

Alle Power-Management-Anzeigen (Batterieanzeige, Suspend-Anzeige) funktionieren ordnungsgemäß, wie auch die Anzeige für Festplattenaktivität und der Rest. Das Löschen des Bildschirms funktioniert (wenn im BIOS oder mit PS2.EXE angeschaltet), denken Sie also daran, es abzuschalten, wenn Sie eine Präsentation abhalten und das System für eine längere Zeit mit demselben Bildschirminhalt belassen wollen und Sie bereit sind, das Risiko des Einbrennens einzugehen. (Bei LCDs kann es mit der Zeit zum Einbrennen des Bildes kommen.) Auch Resume (Aufwachen aus Suspend) funktioniert bei ankommenden Anrufen am Modemanschluß (falls diese Funktion aktiviert ist). Die Unterstützung für Intel SpeedStep (auch bekannt als Geyserville, mitgeliefert bei OS/2 Warp FixPak 10 und höher) funktioniert ebenfalls ordnungsgemäß - um Energie zu sparen, arbeitet der Prozessor schneller, wenn es nötig ist, und langsamer, wenn nicht. (Das SpeedStep-Verhalten kann über das BIOS-Konfigurationsprogramm oder mit PS2.EXE beeinflußt werden.) Das Ab- und Wiederanschalten der Festplatten funktioniert ebenfalls.

Beachten Sie, daß das T30 auf dem Schoß ziemlich unangenehm wird, da die neueren Prozessoren furchtbar viel Hitze produzieren. IBM leistet bei der Ableitung dieser Wärme sehr gute Arbeit, aber irgendwo muß sie hin. Lassen Sie das ThinkPad auf einem Tisch stehen, anstatt es auf den Schoß zu nehmen. Er wird es Ihnen danken.

Ultrabay

Getestet wurden sowohl das Disketten- als auch das DVD/CD-RW-Kombolaufwerk. Beide funktionieren ordnungsgemäß. Hot Swapping habe ich nicht ausprobiert, aber es könnte mit DANIS506.ADD funktionieren (nach einem Suspend). Beachten Sie, daß man vom Diskettenlaufwerk nicht starten kann, solange die Option »Legacy Boot« o.ä. nicht im BIOS aktiviert wurde. Ich habe sie versehentlich abgeschaltet und das System weigerte sich, von Diskette zu starten, bis ich sie wieder angeschaltet hatte. (Es ist leicht herauszufinden.) Wenn Sie ein USB-Diskettenlaufwerk haben: Das T30 unterstützt das Starten davon, sogar für Systeme wie DOS, die mit USB nichts anfangen können. Bei dem DVD/CD-RW-Laufwerk handelt es sich um ein Standardlaufwerk vom Typ ATAPI und es ist mit Aufnahmesoftware für OS/2 Warp, wie beispielsweise RSJ CD-Writer, kompatibel. DVD-Wiedergabe ist aufgrund des RIAA-Kopierschutzes etwas problematisch, aber es gibt Leute, die daran arbeiten. (Um auch nur versuchen zu können, DVDs abzuspielen, benötigen Sie das UDF-Dateisystem von Software Choice. UDF ist bereits Teil des Lieferumfanges von OS/2 Warp 4.5x und eComStation.) Ich besitze einen leeren »Füller«, den ich in die Ultrabay einsetze, wenn ich ohne Disketten- und DVD/CD-RW-Laufwerk reise, um Gewicht zu sparen. Funktioniert hervorragend. Dabei handelt es sich um ein separat zu bestellendes Zubehörteil.

USB

Nicht getestet, aber anscheinend gibt es dazu nichts ungewöhnliches zu berichten. USB wird als Version 1.1 aufgeführt. Funktioniert mit den USB-Treibern für OS/2 Warp.

Ethernet

Mein Modell besitzt onboard einen Intel PRO/100 VE Chipsatz. Dieser funktioniert ordnungsgemäß mit dem mit MPTS gelieferten Intel PRO/100 Treiber (oder dem zum Herunterladen). Auf der IBM ThinkPad-Website ist der herunterladbare als unter Windows entpackbares Paket erhältlich. Da ist nicht sonderlich viel nachgedacht worden, nicht wahr?

Wireless LAN (802.11b)

Mein T30 hat einen Cisco Aironet MP1350 für drahtlose Vernetzung über 802.11b eingebaut. Ich habe die Funktion nicht eingerichtet - aufgrund der komplexen Sicherheitsfragen bin ich von drahtloser Vernetzung nicht sonderlich begeistert. Es geistert jedoch anscheinend ein Testtreiber dafür herum, wahrscheinlich wird es in näherer Zukunft unterstützt werden. Ich sollte darüber in der Zukunft mehr berichten können und denke, daß VOICE in der letzten Zeit gute Berichte über drahtlose Vernetzung gebracht hat. Schlimmstenfalls können Sie eines der relativ günstigen 802.11b Access Point Hardwaregeräte benutzen, um Ihre drahtlose Dosis zu bekommen, genauso wie es die Playstation- und XBox-Freaks machen.

Bluetooth

Mein Modell ist damit nicht ausgerüstet, es konnte also nicht getestet werden.

IBM Security Subsystem

Hierbei handelt es sich um einen im System integrierten Sicherheits-Chip. »Das IBM Integrierte Sicherheitssubsystem (entspricht TCPA) bietet Authentifikation und Verschlüsselung der Datenkommunikation.« Ich habe es im BIOS deaktiviert, aber das macht nichts. Soweit ich weiß, wird es unter OS/2 Warp nicht unterstützt, denke aber, daß es für die meisten OS/2-Warp-Anwender nicht von Interesse ist. Sie können T30-Modelle auch ohne diesen Chip bekommen, wenn Sie Bedenken wegen potentieller Mißbrauchsmöglichkeiten haben. Mehr dazu erfahren Sie in Eric Baerwaldts Artikel »TCPA« und »Palladium« - ein weiterer Schritt in die Unmündigkeit oder ein Schritt zur Emanzipation? in dieser Ausgabe sowie unter den folgenden Links:

Die offizielle TCPA Website: http://www.trustedpc.org
Eine unabhängige Liste häufig gestellter Fragen zu TCPA: http://www.cl.cam.ac.uk/~rja14/tcpa-faq.html
Electronic Frontier Foundation: http://www.eff.org

ThinkLight

Funktioniert gut - kann unter OS/2 Warp aktiviert/deaktiviert werden. Hierbei handelt es sich um die Tastaturbeleuchtung, die über Drücken von [Fn]-[PgUp] aktiviert werden kann. Sie wirft etwas Licht auf die Tastatur; wenn Sie also nicht blind schreiben können und sich auf einem Nachtflug befinden, können Sie immer noch tippen. Jetzt fehlt nur noch, daß jemand einen kleinen Filter herstellt, damit das Licht ein blaues OS/2-Warp-Logo auf die Tastatur wirft... :-))

Serieller Anschluß

Nichts besonderes zu berichten, funktioniert gut mit COM.SYS oder SIO.SYS, ganz wie Sie möchten. Typischerweise deaktiviert man den Infrarot-Anschluß, um den seriellen Anschluß zu aktivieren, und umgekehrt.

Modem

Beim eingebauten Modem handelt es sich um ein übles Lucent AMR Modem, und anscheinend schafft es nicht einmal IBM, an die für das Schreiben eines Treibers notwendigen technischen Informationen zu gelangen. Auch für Linux gibt es keinen Treiber. Verwenden Sie stattdessen ein standardmäßiges nicht-WinModem in einem der PC-Card-Steckplätze. (Mein gutes altes Megahertz XJ5560 funktioniert gut.) PCMCIA-Modems bieten eh schnellere Verbindungen.

Aufkleber

Ja, dieses ThinkPad wird mit einem Intel-Pentium-4-Aufkleber ausgeliefert, einem Windows-Aufkleber und einem Aufkleber mit einer Windows-Lizenznummer (auf der Unterseite des Gerätes). Alle drei können leicht entfernt werden. Benutzen Sie ein warmes, feuchtes Tuch, um eventuelle Rückstände zu beseitigen. Dann können Sie eComStation-Aufkleber anbringen. :-)

Speicher

Erweiterbar bis auf 1 GB RAM, wie schon gesagt. Leider ist Parity-Speicher ein Ding der Vergangenheit, es wird also keine dieser wunderbaren TRAP-0002-Nachrichten geben, wenn der Speicher defekt sein sollte. Stattdessen wird es sich wohl »komisch« benehmen. Es ist jedoch möglich, eine vollständige Überprüfung des Speichers beim Start im BIOS-Konfigurationsprogramm einzuschalten. Außerdem steht PC Doctor (auf startbarer DOS-Diskette) bei IBM gratis zum Herunterladen zur Verfügung, mit dem man sein System auf Hardware-Probleme untersuchen lassen kann.

BIOS Updates

Erhältlich als startbare Disketten zum Herunterladen, was sie betriebssystemunabhängig macht. (Bei allen herunterladbaren Diskettenbildern handelt es sich tatsächlich um EXE-Dateien im »family mode«, d.h. man kann die Disketten nativ unter OS/2 Warp erstellen. Seltsamerweise ausgenommen die Ethernet-Treiber, obwohl die für MPTS in Ordnung ist.)

Kompatibilität zu WorkSpace On-Demand

Vorhanden. Das System unterstützt Booten vom Netzwerk, zumindest über Ethernet, was für Workspace On-Demand Voraussetzung ist. Für die Unternehmensleute unter Ihnen unterstützt es außerdem Wake On LAN und BIOS-Flash-Updates über LAN.

Erklärte Unterstützung für OS/2 Warp

Vorhanden. Das IBM ThinkPad T30 besitzt den offiziellen Segen als OS/2-Warp-System.

Das Urteil? Dies ist ein großartiges System für eComStation oder OS/2 Warp mit grundsolider Geräteunterstützung. Es scheint stabil wie ein Fels in der Brandung zu sein.

Daten und Quellen:
IBM Thinkpad T30
Hersteller: IBM, Inc http://www.pc.ibm.com/qtechinfo/MIGR-42273.html
Preis: $1,749 - $2,699US

IBM Thinkpad T30 - Software und Gerätetreiber - http://www-1.ibm.com/support/docview.wss?rs=0&uid=psg1MIGR-42358
TP Allgemein - Aktualisierte Installationsdisketten für OS/2 Warp 4 - http://www.pc.ibm.com/qtechinfo/YAST-3MARH8.html
Analog Devices ADI7 (SoundMax) Integrated Digital Audio Driver Ver.3.1.1 (05/13/2002) - http://hobbes.nmsu.edu/pub/os2/system/drivers/sound/ad188xos2_311.zip
DANIS506.ADD IDE-Ersatztreiber -
http://hobbes.nmsu.edu/cgi-bin/h-search?sh=1&button=Search&key=DANIS506


[Artikelverzeichnis]
editor@os2voice.org
[Vorherige Seite] [Inhaltsverzeichnis] [Nächste Seite]
VOICE Homepage: http://de.os2voice.org