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März 2005

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Migration zu eComStation 1.2

Von Chris Clayton © März 2005, Übersetzung: Joachim Moritz, Michael Molthagen

[Auf der Seite Leserbriefe, Addenda, Errata finden Sie Anmerkungen von Mensys zu diesem Artikel. Sie enthalten interessante Einzelheiten, die nicht in der eCS-Dokumentation enthalten sind. - d. Red.]

Einführung

Seit der Veröffentlichung von eComStation (eCS) 1.2 ist wieder eine Migrationsoption dabei. Um diese Installationsoption auf die Probe zu stellen, wurden vier Computer mit eCS 1.1 auf eCS 1.2 migriert. Obwohl alle vier unter eCS 1.1 laufen, sollten auch alle vorherigen Versionen von eCS und OS/2 Warp ohne Schwierigkeiten migriert werden können. Der Grund hierfür ist, daß die Migration eigentlich eine neue Installation mit den neuesten Treibern durchführt. Ohne manuellen Benutzereingriff werden die rechnerspezifischen Treiberoptionen nur noch als Kommentare in die neue CONFIG.SYS übernommen. Diese Treiber können nach der Installation einzeln manuell reaktiviert werden. Diesen Prozeß werden wir weiter unten genauer betrachten. Die Inhalte der alten Arbeitsoberfläche werden in einen neuen Ordner mit Namen Vorherige Arbeitsoberfläche gesichert. Die Programmeinstellungen in System- und User-INI werden gesichert - ausgenommen die Multimediaeinstellungen. Tatsächlich wird der existierende Multimediaordner in das Verzeichnis d:\PREVIOUS verschoben, wobei d: die Installationspartition ist. Eine neue Version von Multimedia, die möglicherweise nicht kompatibel mit den vorher vorhandenen Treibern ist, wird installiert.

Mit ein wenig Planung und Vorbereitung ist der Migrationsprozess ziemlich unkompliziert, geht aber, wie wir sehen werden, nicht immer glatt. Die folgenden Absätze erläutern die Vorbereitung der Migration, die Migration selbst, verschiedene Aufgaben nach der Installation und anschließend spezifische Einzelheiten zu den vier Computern.

Vorbereitung der Migration

Das Wichtigste zu Beginn ist das Erstellen eines Backups der bestehenden eCS- oder Warp-Partition. Überprüfen Sie auch, daß das Backup zurückgespielt werden kann. Das Handbuch erwähnt dies zwar auch, aber es kann nicht schaden, die Notwendigkeit eines funktionsfähigen Backups nochmals zu unterstreichen. Wie man später sehen wird, ist die Chance, daß eine Partition wiederhergestellt werden muß, recht groß. Desweiteren ist es eine gute Idee, alle Objekte aus dem Startup-Ordner in einen temporären Ordner zu verschieben. Dies wird uns vor einigen unschönen Überraschungen am Ende der Installation bewahren. Die Audiotreiber in Win-OS/2 sollten deaktiviert werden. Entweder entfernen Sie sie mittels der Option Treiber in der Systemsteuerung, oder Sie kommentieren sie in der Datei d:\OS2\MDOS\WINOS2\SYSTEM.INI einfach durch das Voranstellen eines ";" aus. Das verhindert eine Schutzverletzung in Win-OS/2 nach der Installation, wenn kein oder ein inkompatibler OS/2-Soundtreiber installiert ist.

eCS 1.2 hat ein ziemlich komplette Bibliothek von Netzwerkkartentreibern parat, aber Sie sollten den aktuellen Treiber trotzdem in einem temporären Verzeichnis sichern. Das ist auch ein guter Platz für die Ablage der Registrierungsschlüssel zur Vereinfachung des Imports. Es mag Fälle geben, wo ein Treiber für eCS 1.2 nicht mit der Hardware, auf der die Migration durchgeführt wird, kompatibel ist. Ein Beispiel dafür wird weiter unten vorgestellt. Kopien dieser Treiber sollten ebenso in diesem temporären Verzeichnis erstellt werden. Rechnerspezifische Treiber, die auf der eCS-Installations-CD nicht vorhanden sind, müssen im allgemeinen nicht gesichert werden, da alle vorhandenen Treiber aufbewahrt werden. Wenn möglich, sollte abschließend eine Überprüfung und Säuberung der System- und User-INI-Dateien durchgefühtrt werden, beispielsweise mit CheckINI oder UniMaint.

Durchführung der Migration

Booten Sie eCS 1.2 von der Installations-CD mittels der Methode, die für den zu migrierenden Rechner notwendig ist. Lesen Sie im Installationshandbuch genauere Details nach. Folgen Sie den Menüs unter der Auswahl für die Erweiterte Installation auf der Seite für die Installationsmethode, importieren Sie die Registrierungsschlüssel und wählen Sie das zu migrierende Volumen aus. Auf der Seite für Volumen formatieren klicken Sie auf Volumen nicht formatieren (Installation migrieren).

Das Installationsprogramm wird die Hardwareerkennungsphase durchlaufen und dann eine Seite für die Hardwareüberprüfung präsentieren, wo der Anwender zusätzliche Geräte auswählen kann. Darauf folgt eine Seite für die Multimediaunterstützung, wo ein paar zur Verfügung stehende Audiotreiber aufgelistet sind. Auf neueren Systemen wird der Installer normalerweise den Universal Audio Driver voreinstellen. Bei älteren System ist wahrscheinlich Kein Audioadapter vorausgewählt.

Nun kommt die Seite für die Komponentenauswahl. Wenn ein aktuelles Win-OS/2 migriert werden soll, dann müssen Sie die Option Vorhandene Win-OS/2-Oberfläche verwenden auswählen, die leider unter Unterstützung für Software veralteter Systeme | Win16 | Windows-Oberfläche versteckt ist. Die Normaleinstellung ist Standard, was eine Neuinstallation von Win-OS/2 unter Verlust aller Einstellungen existierender Applikationen und Drucker bedingt.

Das Installationsprogramm überprüft die aktuellen Netzwerkeinstellungen nicht. Stattdessen wird versucht, die installierte Netzwerkkarte zu erkennen. Wenn die Karte nicht erkannt werden kann, dann muß der Nutzer den passenden Treiber aus der dargestellten Liste auswählen. Falls Ihre Karte nicht aufgelistet ist, dann können sie den vorher gesicherten Treiber importieren oder den IBM NULL MAC-Treiber auswählen. Falls das vorherige System manuelle IP-Adressierung benutzt, dann müssen die entsprechenden Werte auf der Seite für die TCP/IP-Einstellungen eingetragen werden, da die aktuellen Werte nicht automatisch eingestellt werden. Interessanterweise sind aber die Domainwerte eingestellt und der Arbeitsplatzname auf der Seite für die LAN-Einstellungen eingetragen.

Nach dem Akzeptieren der Konfiguration beginnt die erste Phase der Installation, einschließlich einiger für die Migration notwendiger Schritte. Im allgemeinen stellt das Einverständnis zu einem automatischen Systemneustart nach der ersten Phase kein Risiko dar. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen, und man muß einige Treiberoptionen manuell ändern, bevor man einen Systemneustart zur zweiten Phase der Installation zuläßt. In diesem Fall sollte die Option für Wartungskonsole nach Abschluß starten ausgewählt werden, bevor die erste Phase beendet ist. Ein Beispiel dafür ist unten nachzulesen.

Die Anleitung weist darauf hin, daß es in der zweiten Phase einige Nachrichtenfenster geben kann, die aber vom Installationsprogramm verdeckt werden. Wenn z.B. eine NETBIOS-Konfiguration migriert werden soll, dann erscheinen mindestens die folgenden drei Nachrichten:

"SYS0241: The network name given was not found (LS)"
"SYS0241: The network name given was not found (LS)"
"Cannot delete File and Print Client Resource Browser ..."

Gemäß der Bedienungsanleitung kann durch Eingabe der Tastenkombination <Ctrl-Alt-F11> das Installationsprogramm minimiert werden, so daß die Nachrichtenfenster dann zu sehen sind. Nicht berücksichtigt ist im Handbuch, daß das Installationsprogramm nicht immer den Fokus hat, d.h. man muß erst sein Fenster anklicken und sich versichern, daß die Fenstertitelleiste blau statt grau ist. Danach kann dann die Tastenkombination verwendet werden.

In der letzten Phase wird dann der eCS-Guide eingeblendet. Bis auf zwei Unterschiede können hier die gleichen Schritte wie bei einer Neuinstallation durchgeführt werden. Zuerst werden die vorher vorhandenen NETBIOS-Nutzernamen und -Paßwörter übernommen. Somit gibt es wahrscheinlich keine Standardeinstellungen, und es gibt auch keinen Grund, diese zu ändern. Unglücklicherweise wird aber auch hier d:\IBMLAN\IBMLAN.INI nicht übernommen, und das kann zu den gleichen Problemen führen wie bei einer Neuinstallation. So Können auf der Seite für die Netzwerk-Benutzerkennung die Eingabefelder für die Benutzerkennung und das Kennwort leer gelassen werden. Die Optionen Netzwerkdienste beim Systemstart automatisch starten, Rechner für andere im Netzwerk sichtbar machen und Gemeinsame Nutzung von Ressourcen im Peer-Netzwerk erlauben können als erwünscht ausgewählt und die Schaltfläche zum Anpassen gedrückt werden. Ein Befehlszeilenfenster mit einer Beanstandung erscheint, kann aber ignoriert werden, die IBMLAN.INI-Datei wird korrigiert und eine Verknüpfung Start der LAN-Dienste wird im Startup-Ordner plaziert. Zweitens kann die Seite für die Drucker übersprungen werden, da das ursprünglich vorhandene Druckersetup komplett mit den Treibern und Porteinstellungen übernommen wurde. Es könnte aber doch sein, daß die Umleitungseinstellungen nicht mit gesichert wurden. Die Umleitung wird normalerweise bei einer Win-OS/2-Installation oder von einer Applikation verwendet, die direkt über den LPR-Port auf einen Netzwerkdrucker ausdruckt. Wenn das nicht der Fall ist, dann kann folgendes ignoriert werden. Stellen Sie sicher, daß der Win-OS/2-Drucker mit einem LPTn.OS2-Anschluß verbunden ist. Öffnen Sie das Spooler-Objekt in der Systemkonfiguration. Auf der Seite für die Umleitung wählen Sie den von Win-OS/2 verwendeten umgeleiteten Anschluß (LPTn) in der entsprechenden Auswahlliste und die passende Druckerwarteschlange in der Auswahlliste für die Drucker. Wiederholen Sie dies ggf. für weitere Win-OS/2-Drucker. Wenn alles gut geht, endet die Migration mit einer neuen Arbeitsoberfläche, die einen Ordner namens Vorherige Arbeitsoberfläche enthält.

Abschließende Handgriffe

In der besten aller möglichen Welten sollte alles, was noch zu tun bleibt, das Verschieben von Inhalten und Objekten aus dem Ordner Vorherige Arbeitsoberfläche auf die neue Arbeitsoberfläche und dann noch die Ausführung des eCS-Wartungsprogramms (eCSMT) sein, um noch ein paar Updates durchzuführen, die bereits für eCS 1.2 erhältlich sind. Wie auch immer, die Welt ist natürlich nicht perfekt.

Erstens wird die CONFIG.SYS nur teilweise übernommen. Die Begründung für diese Aufteilung ist die Vermeidung von möglichen Inkompatibilitäten bei Treibern und Einstellungen während der Migration. Ein Teil der zusätzlichen Gerätetreiber werden als Kommentare kopiert, aber auch wieder nicht alle. Zum Beispiel ist letzten Endes die Konfiguration für den RSJ CD Writer unvollständig. Ein Teil der Treiberaufrufe und RUN-Anweisungen werden nicht gesichert, noch nicht mal als Kommentare (REM). Deshalb muß man hier gewissenhaft durch die alte und die neue CONFIG.SYS-Datei forschen und manuelle Korrekturen durchführen. Schließlich muß auch die Audioeinstellung in Win-OS/2 reaktiviert werden. Wenn die vorherigen WinOS/2-Treiber nicht mit dem neuen Multimedia-Setup kompatibel sind, dann ist dafür ein allgemeiner Win-OS/2-Treiber auf der zweiten CD von eCS 1.2 vorhanden. Dieser kann dann manuell entsprechend der klar verständlichen Anleitung installiert werden.

Migration auf den einzelnen Systemen

Für das Verständnis des speziellen Migrationsprozesses von eCS 1.1 nach 1.2 werden hier die wesentlichen Hardwarekomponenten der einzelnen Systeme zusammen mit den dann vom Installationsprogramm in der Konfigurationsphase erkannten oder ausgewählten Komponenten dargestellt. Danach werden spezielle Installationsaufgaben und Probleme diskutiert. Schließlich werden noch Zusammenfassungem der abschließenden Handgriffe aufgezeigt.

IBM Thinkpad i1721

Der i1721 hat eine CPU Mobile Pentium II vom Intel mit 300 MHz, 256 MB RAM, einen PCMCIA-Controller PCI-1250 von TI, einen Audioadapter MagicWave 3DX von NeoMagic und einen Anschluß für USB 1.1. Ein Netzwerkadapter Etherfast 10/100 PC Card von Linksys wird verwendet.

Der USB-Controller wurde erkannt und die Multimediaunterstützung war vom Installationsprogramm auf No Audio Adapter eingestellt. Für die Unterstützung der PCMCIA-Anschlüsse mußte die Option IBM Thinkpad 390E/X Series 1720i/1721i von Hand eingestellt werden. Die PC Card von Linksys war nicht in der Liste der zur Verfügung stehenden Netzwerkkarten, so daß die Option Anderer Adapter angezeigt wurde. Man konnte dann das Verzeichnis mit den gesicherten Bestandstreibern aufsuchen, worauf die Treiber kopiert und geladen wurden.

Der "universelle" PCMCIA-Controllertreiber für IBMs Thinkpads, IBM2SS14.SYS, der von der eCS-Installation vorgeschlagen wird, ist nicht kompatibel mit der Hardware des i1721. Weiter war die PROTOCOL.INI durch die Informationsdatei des Linksys-Treibers nicht korrekt konfiguriert (ein bekanntes Problem). Um diese Probleme zu lösen, wurde das Markierungsfeld für Wartungskonsole nach Abschluß starten angeklickt, während die erste Phase der Installation ablief. Als nun die Wartungskonsole angezeigt wurde, wurde der Menüeintrag Dienstprogramme | Befehlszeile (4OS/2) ausgewählt und d:\OS2\IBM2SS14.SYS konnte durch den vorher gesicherten Treiber (von der originalen IBM-Treiberdiskette für den i1721) ersetzt werden. Mittels TEDIT.EXE wurde dann noch die Datei d:\IBMCOM\ROTOCOL.INI von Hand bearbeitet und der Parameter connection = "autosense" entfernt. Schließlich konnte der Menüeintrag eComStation | Systemabschluß... angewählt werden, um den Installationsprozeß fortzusetzen.

Während des ersten Migrationsversuchs hörte plötzlich jegliche Festplattenaktivität auf, als die Zusatzausstattung installiert werden sollte. Nach ein paar Minuten drückten wir, den Anweisungen im Handbuch folgend, die Tastenkombination <Ctrl-Alt-F11>. Sofort erschien die folgende Meldung:

"The second phase of installation aborted with error code: 20
Refer to \var\log\ecsinst.log"

Diese Protokolldatei zeigte zwar einen Fehlercode des Feature-Installers an, jedoch ohne jeglichen Hinweis auf das Problem. Deshalb wurde der Computer in die Wartungspartition gebootet, das Installationslaufwerk formatiert und die originale eCS-1.1-Partition wurde vom Backup zurückgespeichert. Danach wurde der Migrationsprozeß nochmals gestartet.

Wieder an diesem Punkt angekommen, wurde die Kombination <Ctrl-Alt-F11> schon gedrückt, bevor der Feature-Installer seine Arbeit aufnahm. Zuerst kamen die Titelleistensymbole nicht. Nach ein wenig Herumprobieren bemerkte der Autor dann, daß das Installationsprogramm nicht den Fokus hatte. Das Fenster wurde also angeklickt und wiederum die Tastenkombination gedrückt. Daraufhin erschienen die Symbole! Die zweite Phase beendete schließlich erfolgreich mit einigen der noch von Warp her bekannten Installationsdialoge, einschließlich des Feature-Installer. (Es ist möglich, daß das Installationsprogramm den Fokus nicht hatte, als die Tastenkombination gedrückt wurde, was dann den Feature-Installer dazu veranlaßte, sich mit einem Fehler zu beenden.) Die dritte und vierte Phase liefen dann normal durch.

Was noch blieb, war die Installation des Audiotreibers. Das Programm Multimediaanwendungen installieren im Ordner Lokales System | Installieren/Entfernen wurde gestartet. Nachdem die Option Multimediakomponente hinzufügen gewählt und den Instruktionen folgend der Treiber auf der Diskette IBM Thinkpad i1721 Audio Features gewählt wurde, klappte die Installation. Der Treiber mußte dann noch manuell auf die Interrupt- und Port-Einstellungen aus dem BIOS konfiguriert werden. Das Installationsprogramm stellt für diese Aufgabe einen leicht verständlichen Konfigurationsbaum zur Verfügung.

ASUS P4T

Dies ist ein Eigenbau-Computer - basierend auf einer ASUS-P4T-Systemplatine - mit einem Intel Pentium IV 1,5 GHz als CPU, 768 MB RAMDAC-Arbeitsspeicher und Onboard-Controllern für USB 1.1. Auf der Systemplatine sind folgende PCI-Karten eingesteckt: Eine Grafikkarte Millenium II von Matrox, ein generische Netzwerkkarte 10/100 von Elements mit einem Realtek-Chipsatz, eine Karte für USB 2.0 von Belkin, die Soundkarte AW320 von AOpen und eine Karte für SCSI-3 von Tekram, die DC-390F. An die SCSI-Karte ist lediglich ein Wechsellaufwerk angeschlossen, ein Castlewood Orb mit 2,2 GB, so daß die Migration auf einem SCSI-Laufwerk nicht getestet werden konnte.

Das Installationsprogramm von eCS 1.2 ermittelte die komplette Hardware und schlug die passenden Treiber vor, einschließlich der USB-Treiber sowohl für den Onboard- als auch für den Karten-Controller. Der Universal Audio Driver wurde für die Multimedia-Unterstützung vorgeschlagen.

Trotz der vielversprechenden Phase der Konfiguration stellte sich dieses System als das am schwersten zu migrierende heraus. Alle Phasen der Migration schienen ohne Probleme abzulaufen. Dennoch, letztendlich wurde die Arbeitsoberfläche nicht migriert (es gab keinen Ordner für die Vorherige Arbeitsoberfläche), und die Erweiterungen für die Bedieneroberfläche wurden nicht ordnungsgemäß installiert. Die Protokolldateien der Installation und Migration von eCS meldeten keine Probleme. Nach mehrfachen Wiederherstellungs- und Migrationszyklen konnte letzten Endes eine erfolgreiche Migration archiviert werden. Glücklicherweise machte der Autor sofort ein Backup der migrierten eCS-1.2-Partition; denn mehrere weitere, aus Gründen der Fehlersuche und der Vorbereitung für diesen Artikel erfolgte Migrationsversuche waren alle erfolglos.

Die einzig durchgeführte Maßnahme nach der Migration war die Installation des auf der zweiten CD von eComStation 1.2 angebotenen generischen Win-OS/2-Audiotreibers.

IBM Thinkpad 600e

Das 600e-Notebook von IBM hat eine CPU Mobile Pentium II von Intel mit 400 MHz, 64 MB Arbeitsspeicher, ein internes Thinkpad World Wide Modem (d.h. ein WinModem), einen PCMCIA-Controller PCI-1250 von TI, eine Soundkarte OPL-3 FM von Crystal Semiconductor, eine Grafikkarte MagicGraph 128/V/ZV/XD von NeoMagic und einen Controller für USB 1.1. Der Netzwerkadapter ist eine High Rate PC Card von IBM.

Während der Konfigurationsphase der Installation wurde der USB-Support voreingestellt, aber die Notebook-Unterstützung mußte manuell auf IBM Thinkpad TP600E/X eingestellt werden. Die Multimedia-Unterstützung war auf den Universal Audio Driver voreingestellt; dieser Treiber unterstützt jedoch den Crystal-Audio-Chip nicht, so daß die Option No Audio Adapter statt dessen ausgewählt wurde. Die IBM High Rate Wireless LAN PC Card war in einer Liste von verfügbaren Netzwerk-Treibern ausgewählt.

Die Migration des Systems war nicht so beschwerlich wie die des ASUS P4T. Dennoch hängte sich das Installationsprogramm viermal während der Initialisierung der ersten Installationsphase auf, und einmal war die Migration unvollständig, weil der Ordner Vorherige Arbeitsoberfläche fehlte. Der Autor ist der Meinung, daß diese Migrations-Probleme auf ein Hardware-Problem mit dem CD-ROM zurückzuführen sind; denn das CD-ROM weigerte sich, von der CD zu lesen, bis diese entfernt und wieder eingelegt wurde.

Die nach der Migration erforderlichen Maßnahmen für dieses System waren aufwendig. Die Gerätetreiber und die dazu gehörigen Anweisungen für das interne Modem und das BIOS-Konfigurationsprogramm wurden nicht einmal als Kommentare in die neue CONFIG.SYS kopiert. Die Einstellungen für den IDE-Treiber, die ein Warm Swapping für CD-ROM-, Disketten- und ZIP-Laufwerke in der UltraBay ermöglichen, wurden nicht beibehalten. Darüber hinaus weigerte sich das Programm Multimediaanwendungen installieren, die Treiber von der Diskette IBM Thinkpad 600e Audio Features zu installieren. Die GUI-Version des Multimedia-Installationsprogrammes hat nicht angezeigt, worin das Problem bestand. Wie auch immer, ein manuelles Ausführen des Programmes

d:\MMOS2\MINSTALL.EXE /F:A:\CONTROL.SCR

zeigte die Meldung "Banned driver set, please use updated archive" ("Verbotener Treiber-Satz, bitte verwenden Sie ein aktualisiertes Archiv"). Audio wurde schließlich installiert, indem die geeigneten Treiber und Konfigurationsdateien - nach einer Sicherung der Duplikate - von d:\PREVIOUS\MMOS2 herüberkopiert wurden und die CONFIG.SYS editiert wurde, um die passenden Anweisungen hinzuzufügen.

IBM Thinkpad T41

Der T41 hat einen Prozessor vom Typ Centrino Pentium M von Intel mit 1,4 GHz, 512 MB Arbeitsspeicher, eine Grafikkarte ATI Mobility RADEON 7500, einen Gigabit-Netzwerkadapter PRO/1000 von Intel, eine AC97-Soundkarte AD1981B von SoundMAX, einen PCMCIA-Controller von TI und einen Controller für USB 2.0 von Intel.

Das Installationsprogramm von eCS 1.2 entdeckte sämtliche Hardware und wählte die passenden Treiber aus. Die Installation von Notebook und PCMCIA-Unterstützung mußte aktiviert werden, aber die Option für den IBM Thinkpad T40/T41 war bereits ausgewählt. Der Universal Audio Driver war für die Multimedia-Unterstützung ausgewählt.

Der Migrations-Prozeß war zum ersten Mal makellos, und die einzige Änderung nach der Installation bestand darin, mit Multimediaanwendungen installieren den Universal Audio Driver zu deinstallieren und den ADI SoundMax Integrierten Treiber v3.1.7 zu installieren, der vorher in eCS 1.1 verwendet worden war (Ermessen des Autors).

Zusammenfassung

Die Option, ein bestehendes eCS- oder Warp-System nach eCS 1.2 zu migrieren, ist eine willkommene Beigabe. Der Migrations-Prozeß ist ein gradliniger Vorgang, hat aber gelegentlich Schwierigkeiten, die einen Wiederherstellungs- und Migrationszyklus erfordern. Trotzdem ist der einzusparende Zeitaufwand gegenüber einer frischen Installation von eCS 1.2 und einem dann folgenden Installieren der Anwendungen usw. bedeutend. Tatsächlich wurden alle vier in diesem Artikel besprochenen Systeme an einem einzigen Wochenende migriert. Der Hauptbereich für zukünftige Verbesserungen ist eine bessere Migrierung der CONFIG.SYS. Es wäre nett gewesen, eine CONFIG.SYS zu haben, die alle abweichenden Anweisungen als Kommentare in der selben Reihenfolge enthalten, einschließlich der Treiber mit Schaltern. Darüber hinaus wird für Systeme, bei denen die Arbeitsoberfläche nicht migriert werden kann - so wie mit dem ASUS P4T geschehen -, ein Verfahren zur Störungssuche benötigt. Es ist anzumerken, daß keines der hier besprochenen Systeme SCSI-Festplattenlaufwerke oder komplizierte Hardware-Konfigurationen aufwies.

Daten und Quellen:

eComStation: http://www.ecomstation.com


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