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1. Der erste Schritt ist, die erforderliche Software zu kaufen. Dies ist kein magischer Prozess. Um OS/2 laufen zu lassen, benötigen Sie VirtualPC von Connectix. Alle Versionen von Virtual PC (Kurzform VPC) bestehen aus demselben Programm, der einzige Unterschied besteht in der enthaltenen Lizenz für das gewünschte Betriebssystem. Außer wenn Sie unbedingt eine Windows-Version haben wollen, empfehle ich Ihnen VirtualPC für PC-DOS zu kaufen. Es gibt viele Internethändler, die es im Angebot haben. Die DOS Version kostet ca. US$75, oder US$50 wenn Sie bereits eine Vorgängerversion besitzen.

Virtual PC macht aus den HD-Dateien Laufwerke auf dem Mac Desktop, wenn Sie doppelt angeklickt werden. Das Problem damit ist, daß nur das FAT-Format unterstützt wird (und nur einfache Partitionierungen) Aus diesem Grund empfehle ich, ein D Laufwerk als FAT anzulegen. (Beachten Sie den folgenden Bildschirm und die folgenden Einstellungen.) Dadurch erhalten Sie ein Laufwerk, das Sie gemeinsam von MacOS und OS/2 aus nutzen können - das spielt eine wichtige Rolle während des Installationsprozesses. Nochmal, löschen Sie das Laufwerk wenn Sie es erzeugen, die Laufwerksgröße kann dadurch klein gehalten werden. Auf meinem iBook beträgt Sie nur 20MB.

Belassen Sie die CD-ROM Einstellung auf Standard. Die Alternative wird nur für SCO Unix benötigt.

Stellen Sie sicher, dass die Floppy-Einstellung auf Booting Allowed steht, sonst kommen Sie nicht weit bei der Installation.

Lassen Sie die Shared Folders-Einstellung auf Not Installed - diese Funktion wird nur von Win98 verwendet.

Stellen Sie die Video-Einstellung auf 4Mb, Adjust Video.

Die Soundkarte sollte aktiviert sein.

Die Mauseinstellung ist dort, wo festgelegt wird, welche Taste das Klicken der rechten Maustaste signalisiert. Ich empfehle den Gebrauch von Control-Klick - Umschalt-Klick funktioniert nicht besonders gut mit OS/2 und Control-Klick hat einen weiteren Vorteil. An einem Mac angeschlossene Mehrtastenmäuse senden einen Rechtsklick als Control-Klick. Wenn Sie also eine Mehrtastenmaus haben, funktioniert diese dann so, wie Sie es gewohnt sind.

Die Tastatureinstellung bietet die Möglichkeit, einige Tasten als Fenstersteuerung zu nutzen. Diese Funktion benutze ich nicht, aber es steht Ihnen frei, davon Gebrauch zu machen.

Ich habe keine seriellen Schnittstellen an meinen Macs, deshalb sind die COM-Port Einstellungen bei mir deaktiviert. Daher kann ich nicht sagen, ob sie einwandfrei funktionieren. Wenn Sie die seriellen Schnittstellen benötigen, versuchen Sie es. Lassen Sie mich wissen, ob Sie Erfolg hatten!

Setzen Sie die Einstellung für Networking auf Enabled (Shared IP).

Ich habe bisher nicht versucht zu drucken, aber VPC unterstützt den Epson EQL2500 oder einen generischen Postscriptdrucker an LPT1. Ich denke, es sollte möglich sein, die einfache Postscriptunterstützung unter OS/2 einzurichten - ich hab's bisher nicht versucht. In jedem Fall setzt VPC dieses auf Ihren Standard MacOS Drucker um.

VPC's USB-Unterstützung emuliert einen OHCI-Kontroller. OS/2 unterstützt das nicht, also deaktivieren. Nicht verzweifeln, Sie sind trotzdem in der Lage, USB-Mäuse zu nutzen - VPC behandelt diese so, daß OS/2 glaubt, es handle sich um PS/2-Mäuse.

Die PC Speichereinstellungen können nicht modifiziert werden. Beachten Sie den nächsten Schritt.

Die CPU-Einstellungen erlauben Ihnen, die MMX-Unterstützung zu nutzen. Connectix gibt an, daß MMX den Emulator abbremst. Ich habe keinen Unterschied festgestellt und die Unterstützung aktiviert.

Nachdem nun alle Einstellungen gemacht sind, klicken Sie OK. Einen Moment später erhalten Sie die Fehlermeldung Missing Operating System. An dieser Stelle drücken Sie Command-Q und wählen Quit.

Das MacOS hat eine primitive Methode, um einer Anwendung Speicher zuzuordnen wie hier gezeigt wird. Virtual PC benutzt eine variable RAM-Größe für eigenen internen Cache (z.B. CPU instruction cache) basierend auf der Allokation, die Sie definiert haben. Der Rest wird als virtueller Speicher für das Betriebssystem genutzt. Leider gibt es keinen effektiven Weg, um die Größe des Restes zu berechnen. OS/2 mag einige ungerade Größen überhaupt nicht. Die Werte in dem folgenden Bild geben OS/2 ungefähr 64MB (ich glaube es sind echte 63), aber fordern 81MB RAM von Ihrem Mac. Sie brauchen viel physisches RAM in Ihrem Mac, damit das funktioniert. Sie können weniger einstellen, aber die Performance von OS/2 leidet darunter sehr. Es ist Ihre Entscheidung, aber denken Sie daran, daß ungeprüfte Größen das virtuelle OS/2 sehr instabil machen können. Wenn Sie ausreichend RAM haben, nutzen Sie meine Einstellungen.

Das Ziel ist, die Diskettenimages in das unkomprimierte Apple Image Format umzusetzen. Das ist der einzige Weg, den ich gefunden habe, wenn Sie kein Floppylaufwerk an Ihrem Mac haben. (Es erfordert ein Linuxsystem mit Floppylaufwerk.) Als erstes erstellen Sie die 3 Installationsdisketten falls nicht vorhanden. Dann gehen Sie damit zu einem freundlichen Kollegen mit einem Linuxsystem und tun folgendes mit jeder Diskette:

1. Legen Sie die Diskette ins Laufwerk, ohne es zu mounten.
2. Führen Sie diesen Befehl aus: dd if=/dev/fd0 of=/<somepath>/os2diskx.img bs=1440k (ersetzen Sie die Pfadangabe und das x mit etwas aussagekräftigem).
3. Entfernen Sie die Diskette.

Nun übertragen Sie die drei Imagedateien zu Ihrem Mac (am besten über das Netzwerk). Der nächste Schritt erfordert Apple DiskCopy. Lassen Sie DiskCopy das Image als ein Laufwerk auf Ihrem Desktop mounten. Dann nutzen Sie DiskCopy mit der Funktion Create Image from Disk, nicht mit from Folder. Sie müssen das Image unkomprimiert erstellen - vielleicht müssen Sie die Einstellungen von DiskCopy anpassen. Stellen Sie sicher, dass Sie auf 1.4 Read/Write Image einstellen. Machen Sie das mit allen drei Disketten.

Sie sollten die OS/2 Warp 4 CD zu diesem Zeitpunkt bereits im Laufwerk haben und ganz normal mit der Installation fortfahren. Um die Diskette zu wechseln, klicken Sie zunächst auf den Floppy-Button unten links im Fenster, danach wird gewechselt (entweder durch Ziehen der nächsten Imagedatei oder Einlegen der nächsten Diskette).

Hier einige Hinweise die Sie vielleicht benötigen um erfolgreich zu installieren:

• Haben Sie daran gedacht, das C und D Laufwerk einzurichten? Die Emulation kennt "First" und "Secondary" Festplatten. Wenn Sie die erste Platte mit FDisk partitionieren, ist die C-Platte gemeint und die zweite Platte unter FDisk ist die D-Platte. Wenn Sie nun die erste Platte in zwei logische Laufwerke aufteilen und die zweite Platte als ein logisches Laufwerk (wie ich das gemacht habe) erhalten Sie ein C, D und E Laufwerk. C und E liegen auf dem Image der C-Platte und D liegt auf dem Image der D-Platte. Ich habe bereits erwähnt, daß VPC nur Plattenimages auf dem Desktop mounten kann, die sowohl als FAT eingerichtet sind als auch eine einfache Partitionierung haben. Mit einfacher Partitionierung ist NUR eine primäre Partition gemeint.
• Nutzen Sie HPFS mit Gottes Segen (außer auf der zweiten Platte, dort benutzen Sie FAT damit wir sie gemeinsam mit dem Desktop benutzen können)
• OS/2 erkennt den NIC-Treiber als DEC Typ oder änliches.
• Es wird nur ein TCP/IP-Netzwerk unterstützt. Sie müssen OS/2 auf die Nutzung eines DHCP Servers einstellen, egal ob Ihr Mac aktuell mit einem Netzwerk verbunden ist oder eine Wählverbindung möglich ist. Weiterhin können Sie NetBIOS Over TCP/IP (TCBBeui) einrichten. Es funktioniert. Das Installationsprogramm mag sich darüber beschweren, aber wenn Sie diese Funktion brauchen können Sie sie auch später installieren. Solche Details sprengen aber den Rahmen dieses Artikels.
• Sie müssen die DOS Unterstützung installieren.
• Installieren Sie nicht die Windows Unterstützung.
• Installieren Sie nicht den S3 SVGA Treiber, wählen Sie generisches SVGA oder einfaches VGA (verzweifeln Sie nicht darüber, auf ewig nur 16 Farben nutzen zu können)
• Die Installation wird wahrscheinlich sehr langsam sein. Disk I/O ist die langsamste Art von Verarbeitung, die Sie unter VPC durchführen können, wobei Schreiben viel langsamer ist als Lesen. Verzweifeln Sie nicht, im normalen Gebrauch ist es längst nicht so schlimm.

BASEDEV=IBM1S506.ADD und ändern Sie in:
BASEDEV=IBM1S506.ADD /A:0 /!BM /A:1 /!BM

Alternativ können Sie das FTP-Programm von OS/2 über die Kommandozeile verwenden wenn Sie sich gegen die Einrichtung eines gemeinsamen Laufwerks entschieden haben. Das emulierte OS/2 ist aber ohne Fixpaks sehr instabil, so daß ich davon abrate.

Nachdem OS/2 gestartet ist, installieren Sie das Fixpak wie gewohnt. Sie können Netscape für OS/2 auf die gleiche Weise wie das Fixpak installieren oder gleichzeitig mit dem Fixpak auf dem gemeinsamen Laufwerk bereitstellen, falls genug Speicherplatz vorhanden ist.

Es gibt verschiedene Gründe, das Fixpak zu installieren. Erstens verbessert es die Stabilität erheblich (und korrigiert natürlich viele Fehler in OS/2). Aber noch wichtiger, es erlaubt Ihnen den SciTech Display Doctor zu nutzen. Der SDD ist der einzige Treiber, der sicher genug unter VPC funktioniert und die volle Farbunterstützung bietet. Der normale S3 Treiber funktioniert, aber löst jedes mal einen Trap aus wenn ein Programm beendet wird (eine üble Sache).

Sie werden ein großes schwarzes Loch unterhalb der Bildschirmdarstellung erkennen. Bedauerlicherweise ist das ein Nebeneffekt des SDD  für den ich keine Lösung finden konnte. Dieses schwarze Loch hält Sie davon ab, in die Vollbilddarstellung zu wechseln, es sei denn, die Bildschirmauflösung des Mac ist hoch genug. Anders ausgedrückt, OS/2 in 800x600 auf einem iBook sollte die Vollbilddarstellung können, aber durch dieses schwarze Loch geht es leider nicht. Sollte jemand eine Lösung finden, wäre ich sehr froh, darüber zu hören.

Und das war's! Sie sollten in der Lage sein, jede gewünschte Software zu installieren. Ich habe, neben anderen Dingen, Visual Age C++ v4 und Object Desktop v2.0 installiert. Hier ist ein Screenshot des Endergebnisses (das schwarze Loch wurde nicht entfernt).