Virtual OS/2 International Consumer Education
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Februar 2002

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Auf einen Blick - neue Software und Programmupdates

Von Frank Berke © Februar 2002

Es scheint, als ob so um die jährliche amerikanische und europäische Warpstock die Gemüter Auftrieb erhalten, was sich darin äußert, daß neue oder erweiterte Programmversionen auf Hobbes geladen oder an den bekannten Stellen angekündigt werden. Besonders im Jahr 2001 gibt es eine echte Menge davon und dies ist eine mehr oder weniger vollständige Liste der wichtigsten Pakete.
 

Maul Publisher 2.03

http://www.manglais.com

Auf der Warpstock Europa hat Peter Koller, ein deutschprechender Engländer der in Frankreich lebt (als ob allein dies nicht eine Nachricht wert wäre ;-)) die neueste Version seiner mächtigen DTP-Applikation, dem Maul Publisher, gezeigt. Maul Publisher, der jetzt in der Version 2.0 auch für die Windows-Platform vorliegt, kommt mit einer Masse an Funktionen und Effekten daher. Obwohl diejenigen, die von einem der gewöhnlichen Office Pakete umsteigen zunächst lernen müssen, wie die Arbeit mit dem Maul Publisher vor sich geht, werden sie feststellen, daß Maul Publisher einfach und effektiv zu bedienen ist. Jemand, der schon mit DTP-Programmen vertraut ist, sollte sich in Maul Publisher sofort zurechtfinden.

Ein Merkmal, welches den Maul Publisher auch auf älterer Hardware (Peter Koller hatte auf der Warpstock nur einen P-133 und die Software war immer noch ziemlich schnell) benutzbar macht, ist die Möglichkeit, einige Visualisierungen abzuschalten; beispielsweise ist der Füllalgorithmus von OS/2 extrem langsam. Ein weiterer wichtiger Pluspunkt von Maul Publisher ist, daß er das System in keinster Weise anrührt: falls man ihn mal loswerden möchte, reicht es, die WPS-Ordner und die Dateien auf der Festplatte zu löschen.
Maul Publisher erledigt so gut wie alles mit Hilfe so genannter Module, welche, ähnlich wie Plug-Ins, die notwendigen Algorithmen enthalten, um bestimmte Effekte auf den Schirm zu zaubern, wie beispielsweise ein Rechteck zu zeichnen, einen Text in einem Bereich fließen zu lassen, etc. Alle Module sind sich ihrer gegenseitigen Existenz bewußt, was es ihnen erlaubt, sich gegenseitig aufzurufen, sofern es erforderlich wird. Das benötigte API ist sorgfältig dokumentiert, so daß jedermann ein neues Modul für den Maul Publisher schreiben kann.

Für die zukünftige Entwicklung wird sich Peter Koller auf das eigentliche Programm konzentrieren und hofft, daß er einige Entwickler findet, welche neue Funktionen hinzufügen. Er tut dies aus einem bestimmten Grund: die Fehlerbehebung und das Schreiben der Dokumentation nimmt bereits den größten Teil seiner Zeit in Anspruch, so daß mit Hilfe der Community neue Funktionen in kürzester Zeit einfließen könnten.

Für das, was Maul Publisher nicht nur im OS/2 Markt zu leisten vermag, ist er mit US$99 ein wahres Schnäppchen; eine Lizenz kann über BMT Micro oder über die Website des Autoren erworben werden. Natürlich ist dort auch eine Demo erhältlich.
 

Norman Anti Virus 5.0 beta

http://www.norman.no

Norman AntiVirus ist eine mächtige Scansoftware mit einer Vielzahl an Funktionen. Die OS/2-Version ist auf dem gleichen Stand wie die Windows-Version und voll in die WPS integriert - es ist möglich, jede Aktion (z. B. das Öffnen eines Ordners) im Hintergrund überwachen zu lassen, oder ein Objekt manuell scannen. Dazu wurde das Kontextmenü jedes Objekts um den Eintrag Check for Virus... erweitert. Was soll ich sagen... es funktioniert einfach!

Die derzeitige Beta bietet den kompletten Funktionsumfang kostenlos zum Testen, doch sobald die Software fertiggestellt ist, kostet eine Lizenz US$60 pro Jahr und kann von speziellen Händlern oder direkt von der Firmenseite geordert werden.

Es ist möglich, in einem Netzwerk zu scannen, z. B. ein Laufwerk, welches an Ihren Computer angemeldet ist. Ich habe dies erfolgreich mit dem NetBIOS-Protokoll probiert, es aber nicht geschafft, einen FTP-Server auf einem Rechner im Netz aufzusetzen und diesen zufriedenstellend über NDFS anzusprechen.

Norman Anti Virus Kontextmenü

Norman Anti Virus Konfiguration


 

eComStation German Version 1.01

http://www.ecomstation.com
http://www.ecomstation.nl

Die eComStation ist ein ziemlich geniales PC-Betriebssystem, basierend auf OS/2 und von vielen als der Nachfolger von OS/2 gesehen, welches von Serenity Systems (USA) entwickelt wird. Der Vertrieb erfolgt über zahlreiche Wiederverkäufer, wie beispielsweise Mensys in Europa. eCS wird sehr viel einfacher zu installieren sein, als ein herkömmliches Warp System, darüber hinaus wurde das Erscheinungsbild der Arbeitsoberfläche grundlegend überarbeitet und ein Fülle nützlicher Softwarepakete wird dem System bereits beiliegen.

Die deutsche Version, die fast vollständig übersetzt sein wird, hat das erste Fixpak bereits integriert und wird seit dem 31. Dezember 2001 ausgeliefert. Aufgrund dieser Verzögerung (die US-englische Version ist bereits seit September 2001 erhältlich) wurde das spezielle Upgrade-Angebot von Mensys auf Ende Februar 2002 ausgedehnt.

Jedoch sind, wie bei OS/2 selbst, Programmupdates und neue Funktionen nur denen zugänglich, die einen Upgrade Protection Service abonnieren, welcher ebenfalls bei den Händlern erworben werden kann. Fixpaks und gewisse kleinere Upgrades werden jedoch weiterhin frei verfügbar bleiben, obwohl man sich zu Download an einem gesicherten Server anmelden muß.

Eine weitere Frage, die Bob St. John in seinem letzten Interview mit VOICE nicht zufriedenstellend beantwortet hat ist, welche Richtung Serenity Systems in Zukunft einschlägt. Sie müssen die eCS an Geschäftskunden verkaufen, die naturgemäß etwas andere Ansprüche an ihre Betriebssysteme stellen als SOHO- oder Privatanwender. Auf der Warpstock Europe habe ich gehört, daß SSI sich künftig mehr auf ihre Hauptzielgruppe konzentrieren wird und das Endkundengeschäft ihren Distributoren überläßt.
 

WarpVision 0.0.12 Release

http://os2.ru/projects/video/warpvision.phtml.en

WarpVision ist derzeit der einzige vernünftig funktionierende native ISO MPEG4 Spieler für OS/2 Warp und basiert auf dem OpenDivX, aka 'Project Mayo' Code. Aufgrund zahlreicher Verbesserungen wird Odin als Grundlage nicht mehr benötigt (früher war dies der Fall, um die Codecs zur Mitarbeit zu bewegen). WarpVision besitzt bereits ein kleines Installationsprogramm, welches optional alle WAV-Dateien mit WarpVision verknüpft und das Programm wirklich einfacher in der Bedienung werden läßt.

Obwohl WarpVision noch immer einige Performanceprobleme offenbart, wenn man es mit den DivX-Spielern für Windows vergleicht, so ist es doch definitiv auf dem richtigen Weg und ein Muß für alle Multimedia-Enthusiasten.

WarpVision


 

WarpMedia Technical Preview 8

http://www.sdg.os2.nu
ftp://ftp.sdg.os2.nu

WarpMedia stellt einen weiteren Versuch dar, einen zeitgemäßeren Media Player für OS/2 zu erstellen. WarpMedia bietet ein cooles Benutzerinterface, welches bereits Drag'n Drop und Skinning unterstützt. Was sich hinter der Oberfläche verbirgt, ist jedoch bei weitem noch nichts für den täglichen Gebrauch, aber es ließen sich gute Fortschritte der Programmierer in den letzten Monaten beobachten.
WarpMedia benutzt Win32-Codecs, ohne Odin zu benötigen, die DLLs werden einfach in das WarpMedia-Verzeichnis kopiert. Dies erspart den Programmierern natürlich die Arbeit des Portierens, doch kann man darüber streiten, ob dies aus Performancegründen der richtige Weg ist.

Warp Media


 

LimeWire 2.1

http://www.limewire.com
(Limewire Homepage) http://www9.limewire.com:82/download/LimeWireWinNoVM.zip (Limewirearchiv passend für OS/2)
http://tam.belchenstuermer.de (Timo Maiers Homepage)

LimeWire ist ein stabiler und komfortabler Gnutella-Client mit großem Funktionsumfang. Da es eine Java-Applikation ist, läuft es auf allen Platformen, für die zumindest eine Java Laufzeitumgebung existiert. Entgegen dem Text auf der LimeWire Homepage läuft das Programm ausgezeichnet mit Java 1.1.8, welches unter OS/2-Benutzern, die weder Software Choice noch eComStation besitzen, weit verbreitet ist.

Eine sehr wichtige Änderung wurde vorgenommen, als die LimeWire Company Probleme mit der RIAA bekam, einer Organisation, welche die US-amerikanische Unterhaltungsindustrie vertritt: der LimeWire Quelltext wurde unter der GNU General Public License veröffentlicht, so daß LimeWire-Enthusiasten problemlos ihre Ideen einbringen können. Bis jetzt habe ich aber noch keine LimeWire Distributionen gesehen, als die von der offiziellen LimeWire Website und ich frage mich, wie viele Leute tatsächlich an dem Projekt arbeiten.

Mit LimeWire 2.0 haben sich einige Dinge geändert, doch waren dies nicht immer positive Erweiterungen. Zunächst einmal wurde aus LimeWire eine Ad-Ware, ähnlich zu Opera, und zeigt daher ein Werbebanner am unteren Ende des Programmfensters an. Darüber hinaus beinhaltet es jetzt einen völlig unnötigen und überflüssigen MP3-Spieler, welcher - so vermute ich - LimeWire auf meinem System (K6-2 333) ziemlich langsam laufen läßt und darüber hinaus unter OS/2 nicht funktioniert. Was aber noch schlimmer ist: es bläht die herunterladbare ZIP-Datei auf mehr als die 2-fache Größe der 1.7x und früherer Versionen. Diesen 1.7x Versionen folgten drei 1.8x Versionen, welche man aber tunlichst nicht benutzen sollte, sofern man noch welche findet: sie schienen mir eher Teil eines öffentlichen Beta-Tests zu sein denn nutzbare Programme.

Und noch eines: falls Sie sich wundern, daß die Lasche Connections nach dem ersten Start von LimeWire leer ist - dann ist sie das, weil sie deaktiviert ist... Meine Schlußfolgerung daher: LimeWire 1.7x ist der bisher beste LimeWire Client, und es gibt kein vernünftiges Argument, diesen nicht weiter zu benuten. Früher oder später wird man natürlich feststellen, daß mit den Verbesserungen des Gnutella-Protokolls die alten Clients nicht mehr vernünftig funktionieren, aber bis das passiert, fährt man mit dieser »alten« Software noch ausgezeichnet.

Da offensichtlich in meinem ersten Artikel zu LimeWire von vielen Leuten die Hinweise zur Installation vermißt wurden, möchte ich dieses Mal nicht noch einmal den gleichen Fehler begehen. Timo Maier hat freundlicherweise die allermeisten wissenswerten Dinge zu LimeWire auf seiner Homepage (Bereich »Tipps + Tricks«) zusammengetragen, so daß ich an dieser Stelle darauf verweisen möchte... übrigens gibt es dort nicht nur hervorragende Infos zu LimeWire.

Limewire


 

WarpGoGo

http://www.os2.cz/ed2

WarpGogo ist ein einfach zu benutzendes Frontend für den GoGo Encoder, einen MP3-Encoder, welcher Optimierungen für AMDs 3DNow! und Intels SSE Prozessorbefehle besitzt. Dank des SFX Installers von PillarSoft geht die Installation flott von der Hand, obwohl die Software einen so dicken Installer bei weitem nicht gebraucht hätte.

Aus welchem Grund auch immer - der Encoder ist im Paket nicht enthalten und die Installationsroutine sucht auch nicht im System danach. Die fehlende Möglichkeit, einen Grabber in die Software mit einzubinden, macht WarpGoGo zudem noch ziemlich nutzlos.
WarpGoGo ist Freeware.

Warp Gogo


 

LeechMP3 3.70

http://hobbes.nmsu.edu/cgi-bin/h-search?key=leechmp3&pushbutton=Search

LeechMP3 ist eine Sammlung von REXX-Skripten, mit denen sich der Prozeß des Erstellens von MP3-Dateien von einer CD automatisieren läßt; die extrahierten sowie die umgewandelten Dateien werden in separaten Ordnern gesichert. Leech wird als Audio Grabber benutzt (gibt es einen besseren?) und LAME als Encoder; ZPlay aus dem bekannten z!-Paket ist als MP3 Spieler enthalten. Bei jedem Start versucht LeechMP3, eine Verbindung mit einer CDDB-Datenbank herzustellen, funktioniert aber auch, wenn diese nicht zustande kommt.

LeechMP3 ist sehr einfach zu bedienen und dürfte für all diejenigen erste Wahl sein, die mit möglichst wenig Aufwand ihre CDs in MP3s umwandeln wollen - es sind nur ein paar Mausklicke, alles weitere wird geschmeidig im Hintergrund erledigt. Obwohl LeechMP3 es nicht erlaubt, andere Encoder außer LAME einzubinden, unterstützt es optional Tonigy als Grabber.

Leider gibt es scheinbar keinen einfachen Weg, nur bestimmte Tracks von einer CD auszuwählen, wer also öfter lediglich bestimmte Songs von einer CD grabben möchte, sollte sich nach einer besseren Lösung umsehen. Eine andere Sache, die ich nicht so ganz verstehe, ist, daß LeechMP3 die CD nicht in der Reihenfolge ausliest, in welcher die Tracks abgelegt sind, also nicht mit Track1, Track2, usw. startet, sondern stattdessen irgendwo in der Mitte anfängt.

LeechMP3 wird eifrig weiterentwickelt, also halten Sie nach neuen Versionen Ausschau; es ist darüber hinaus Freeware.

LeechMP3


 

OpenOffice / StarOffice 6.0

http://www.openoffice.org
http://www.sun.com/staroffice
http://www.os2.de/news/?area=1#4289

Beide Programme existieren nur in einer Win32-Version - es gibt zwar ein Team aus 2 (?) Portierern, die am OO Code arbeiten, aber es ist zweifelhaft ob es jemals eine vernünftig arbeitende OS/2-Version geben wird.

Überraschenderweise tun es diese beiden Win32-Programme recht gut unter Odin, wie letztlich auf OS2.org berichtet wurde. Ich selbst war leider nicht so erfolgreich mit den beiden: sie starteten zwar (was schon eine ganze Weile dauerte und dabei meine WPS lahmlegte), doch die StarOffice Beta zeigt mir lediglich einen verkrüppelten Datei Öffnen Dialog und die OO Build 641 genehmigte sich bei jeder Aktion an ihrer GUI (Öffnen eines Menüs, etc.) erst einmal für 3-5 Sekunden sämtliche Rechenzeit meiner CPU.

Ich habe die letzte wöchentliche Odin-Version (20011220) bentutzt - mit ein paar Verbesserungen an beiden Programmpaketen besteht eine gute Chance darauf, in absehbarere Zeit wieder eine moderne Office Suite zur Verfügung zu haben.
 

NewView

http://hobbes.nmsu.edu/cgi-bin/h-search?key=newview&pushbutton=Search

Dieses Programm ist ein Ersatz für View.exe, welcher standardmäßig mit OS/2 Warp geliefert wird und die Standardapplikation zum Betrachten von INF-Dateien ist. Gegenüber dem veralteten View.exe bietet NewView eine Vielzahl an Verbesserungen, es ist ein wenig schneller und besitzt ein Browser-ähnliches Interface, über welches die zahlreichen Features komfortabel zugänglich sind. Besonders sticht hervor, daß das Inhaltverzeichnis einer INF-Datei auf der linken Seite zu sehen ist, während man gerade eines der Kapitel liest, so daß man schnell zu einem anderen Kapitel springen kann. NewView merkt sich zudem die letzten neun geöffneten Dateien und listet sie im File Menü. Es ist möglich, Text aus einer INF-Datei zukopieren, aber derzeit arbeitet NewView nicht mit Rich Walshs Drag Text zusammen - zumindest habe ich nicht herausfinden können, wie.

Gelegentlich habe ich Probleme, die Programmoptionen abzuspeichern, daher empfehle ich, die Änderungen auf jeder Notizbuchseite separat zu sichern, damit die Änderungen behalten werden. Da NewView zudem noch Freeware unter der GNU General Public License ist, gibt es kein vernünftiges Argument dagegen, es zu benutzen.

NewView


 

Warpzilla 0.9.7+

http://www.mozilla.org
ftp://ftp.mozilla.org/pub/mozilla/nightly/latest

Warpzilla ist der OS/2-Port des Mozilla Projekts, welches auf den alten Netscape Quellen von 1998 basiert, auch bekannt als Netscape 5. Inzwischen wurden viele Teile des Quelltextes komplett neu geschrieben und das Resultat ist ein Browser, welcher fit für die Zukunft ist - auf Windows- und Linux-System ist er bereits eine echte Alternative zu seinen Wettbewerbern, hauptsächlich dem Internet Explorer 6.0.

Leider läßt der OS/2-Port noch zahlreichen Features vermissen, die Warpzilla für viele Leute zum Standardbrowser machen würden. Zunächst ist da die fehlende Integration in das OS/2-System, besondes Drag'n Drop ist noch nicht implementiert. Genauso wenig gibt es ein Installationprogramm, welches die Verknüpfungen herstellen könnte. Um nicht unfair zu klingen, muß ich zugeben, daß mit dem OS/2-Port vergleichsweise spät begonnen wurde und zahlreiche systemspezifische Eigenschaften noch nicht in den Quellcode eingeflossen sind. Ein weiterer Faktor ist die Größe des Portierer-Teams: neben den zwei oder drei hauptberuflichen IBM-Programmierern gibt es nur wenige, die aktiv am OS/2-Port mitentwickeln.

Diejenigen, welche die OS/2-Entwicklung mitverfolgt haben, werden signifikante Performance-Verbesserungen festgestellt haben, und wenn dieser Fortschritt bis zur Version 1.0 anhält, wird Geschwindigkeit sicher kein Argument mehr für den guten alten Netscape 4.61 sein, welcher heutzutage leider erste Wahl für OS/2 ist. Warpzilla vesteht bereits DDE, verschlüsselte 128-Bit Verbindungen und ist bereits recht stabil - auf meinem System stürzt er auch nicht häufiger ab als Netscape Communicator. Warpzilla stellt HTML-Seiten viel schneller dar als Netscape Communicator und besonders, wenn eine Seite viele Tabellen benutzt, werden die Unterschiede offenbar. Viel wichtiger: Warpzilla hält sich an die Vorgaben des W3C und ist vermutlich der beste Browser neben Amaya, um HTML auf seine Gültigkeit zu testen.

Woran noch gearbeitet werden muß, ist der extrem langsame Startup von Warpzilla, welcher umgangen werden kann, indem man ein Objekt im Systemstartorder erstellt, welches mozilla.exe mit dem Parameter -turbo startet. Die muß nur einmal getan werden und wenn es klappt, dann startet die eigentliche Applikation sehr viel schneller. Ein echtes Problem von Mozilla ist der Speicherverbrauch - für OS/2 empfehle ich mindestens 128 MB RAM, damit das System nicht ständig auslagert. Unglücklicherweise hat Warpzilla keine Verwendung für das gute, alte Java 1.1.8 und benötigt das Java Plugin von Java 1.3, welches jedoch nur Abonnenten von Software Choice oder eComStation Nutzern zugänglich ist. Konsequenterweise funktioniert auch das Feature Install Plugin nicht in Warpzilla, und selbst wenn Warpzilla der Browser Ihrer Wahl werden sollte, ist es keine gute Idee, Netscape Communicator aus dem System zu entfernen.

Warpzilla


 

MMIOMP3 - MP3 / OggVorbis MMPM Klassen Version 0.3.1

http://www.math.berkeley.edu/~roconnor/
http://www.os2world.com/cdwriting

Der MultiMedia Presentation Manager ist eine der Komponenten von OS/2, die am meisten gealtert ist und viele Leute behaupten, es sei besser, ihn komplett neu zu schreiben, als ihn auf den neuesten Stand zu bringen. Daher ist es besonders überraschend, daß nach Jahren der Ignoranz plötzlich Ansätze existieren, den MMPM auf neue Herausforderungen einzustellen. Russell O'Connor hat zwei IOProcs für OS2 geschrieben, zusammen mit einem Installationsskript für MINSTALL, das MMPM Installationsprogramm. Das Resultat ist ein MP3- und OggVorbis-fähiger MMPM, so daß man beide Dateitypen einfach mit einem Doppelklick starten kann. Es ist sogar möglich, sie in einen MMPM-basierten Wave Editor zu laden, und sie lassen sich einfach in ein anderes Format konvertieren, indem man die entsprechenden Einträge aus dem erweiterten Kontextmenü wählt.

Andere MP3- und OggVorbis-Spieler funktionieren weiterhin problemlos. Um diese Neuheit noch zu komplettieren, hat Chris Wohlgemuth eine Sammlung von WPS-Klassen für MMIOMP3 veröffentlicht, welche den MP3- und OGG-Dateien neue Icons zur besseren Unterscheidung zuweisen und das Einstellungsnotizbuch um einen Tag-Editor und Dateiinformationen erweitern. Zusätzlich existiert noch eine neue Ordnerklasse, welche in der Detailansicht die Dateien mit ihren Tag-Informationen anzeigt.

Dies alles ist ein definitives Muß für alle OS/2-Benutzer, aber es ist noch nicht völlig stabil. Während auf meinem System keine Probleme auftreten, außer daß die neue Ordnerklasse nicht funktioniert, gibt es User deren Systeme mit den neuen IOProcs und/oder den neuen Klassen nicht mehr booten wollen - benutzen Sie es also auf eigene Gefahr! Beide Pakete sind Freeware unter GNU General Public License.

MMIOMP3 Installation


 

Opera 5.12 beta 2

http://www.opera.com

Opera ist eine weitere Browser-Alternative und wenn Sie mich fragen, ist es die beste Wahl auf Windows-Rechnern. Einige Jahre zurück (1997, wenn ich mich recht entsinne) startete Opera das Project Magic mit dem Ziel, seinen Browser, der bis dato nur für Win3.1- und Win32-Systeme existierte, auf andere Betriebssysteme zu portieren. Auf der Opera Website können Sie direkt das Resultat sehen: Opera ist der wohl einzige Browser, der für die meisten der heutigen Betriebssysteme verfügbar ist, eines davon ist eben OS/2.

Von Anfang an ging es mit der OS/2-Portierung nur schleppend voran und nach einer Weile stellte das ursprüngliche Team seine Arbeit ein und es sah lange so aus, als ob die OS/2-Community diesen wirklich guten Browser niemals haben würde. Glücklicherweise starteten die OS/2 Netlabs einen weiteren Versuch mit Odin als Grundlage und die derzeitige Beta ist das Ergebnis. Die OS/2-Version ist weit davon entfernt, bereits jeden Tag zum Einsatz zu kommen, doch wie Warpzilla so folgt auch Opera streng den Vorgaben des W3C. Auch das HTML-Rendering von Opera ist sehr schnell, obwohl die Programmoberfläche selbst recht träge auf meinem System werkelt. Eines der größten Features von Opera ist derzeit schon Drag'n Drop, obwohl das noch nicht korrekt funktioniert.

Wie ich schon vorher erwähnte, ist Odin die Basis für Opera, doch im Gegensatz zur ersten Beta von Opera ist es nicht mehr notwendig, Odin separat zu installieren - solche Installationen werden sogar ignoriert. Opera für Windows hat kürzlich die Version 6.0 erreicht und sobald der derzeit einzige (?) aktive Opera-Portierer bei den Netlabs, Yuri Dario, den Quelltext in die Finger bekommt, dürfte es auch nicht mehr lange dauern, bis eine OS/2 Version erscheint. Opera kann kostenlos benutzt werden, wenn man sich nicht an dem Werbebanner in der oberen rechten Ecke des Programmfensters stört; dies ist in der registrierten Version nicht mehr zu sehen.

Opera


 

SmartCache Version 0.64

http://hobbes.nmsu.edu
http://home.worldonline.cz/~cz210552/ (Homepage des Autoren)

Dieser vollständig in JAVA geschriebene Proxy Server ist bei mir schon seit weit über einem Jahr als Ersatz für den Browser-Cache im Einsatz und ich möchte ihn um keinen Preis mehr missen. Nicht nur, daß SmartCache wesentlich flinker zu Werke geht, als der gemächliche Algorithmus von Netscape (andere Browserhersteller sind da keine Ausnahme!), er erlaubt als wichtigstes Feature auch kompromißloses Offline-Browsing der einmal besuchten Seiten. Darüber hinaus sind in der Vergangenheit immer wieder Funktionen hinzugekommen, die es dem Benutzer erlauben, seine Privatsphäre im Internet feinstmöglich einzustellen, seien dies die Browserkennung, Cookies, Werbefilter, bis hin zum Blocken ganzer URLs. Neu in der aktuellen Version ist ein rudimentäres Benutzerinterface, über welches einige wenige Aktionen vorgenommen werden können, wie z. B. das Cache-Verzeichnis per Browser anzuschauen oder gezielt darin zu suchen. Leider nimmt einem dieses 'User Interface' nicht die Arbeit ab, einmal die Konfigurationsdateien an seine Erfordernisse anzupassen - ein Prozeß, der mitunter recht langwierig sein kann, dafür aber auch nur einmal gemacht werden muß. Die Funktionsfülle hat nun einmal ihren Preis, doch neben der sehr guten HTML-Hilfe sind auch die Konfigurationsdateien zusätzlich kommentiert und die Voreinstellungen sind im wesentlichen brauchbar, so daß für Ungeduldige oft das Eintragen des Cache-Verzeichnisses schon ausreichen mag. Trotzdem möchte ich jedem die HTML-Hilfe sehr ans Herz legen - insbesondere Kapitel 10.1, in welchem eine wesentliche Einschränkung behandelt wird. Trotzdem SmartCache in Java geschrieben ist, ist es nicht ausgesprochen lahm oder speicherhungrig - eher im Gegenteil, wobei man der Fairness halber zugeben muß, daß die JVM ja schon einiges an Speicher belegt. SmartCache ist darüber hinaus Freeware gemäß der GNU General Public License und die mitgelieferten Quellen lassen sich problemlos auch unter OS/2 übersetzen, sofern man nicht nur die Laufzeitumgebung installiert hat.

Smartcache

Quellenverzeichnis:

Maul Publisher 2.0: http://www.manglais.com
Norman Anti Virus 5.0 beta: http://www.norman.no

eComStation German Version 1.01:
eComStation Homepage: http://www.ecomstation.com
Mensys eComStation Website: http://www.ecomstation.nl

WarpVision 0.0.12 Release: http://os2.ru/projects/video/warpvision.phtml.en
WarpMedia Technical Preview 8: http://www.sdg.os2.nu, ftp://ftp.sdg.os2.nu

LimeWire 2.1:
Limewire Homepage: http://www.limewire.com
Archiv passend für OS/2: http://www9.limewire.com:82/download/LimeWireWinNoVM.zip
Timo Maiers Homepage: http://tam.belchenstuermer.de (Timo Maiers Homepage)

WarpGoGo: http://www.os2.cz/ed2
LeechMP3 3.70: http://hobbes.nmsu.edu/cgi-bin/h-search?key=leechmp3&pushbutton=Search

OpenOffice / StarOffice 6.0:
Open Office Homepage: http://www.openoffice.org
Sun StarOffice Homepage: http://www.sun.com/staroffice
OS2.org Neuigkeiten: http://www.os2.de/news/?area=1#4289

NewView: http://hobbes.nmsu.edu/cgi-bin/h-search?key=newview&pushbutton=Search

Warpzilla 0.9.7+:
Mozilla Homepage: http://www.mozilla.org
Mozilla Nightlies Download: ftp://ftp.mozilla.org/pub/mozilla/nightly/latest

MMIOMP3 - MP3 / OggVorbis MMPM Klassen:
MMIOMP3 Codecs: http://www.math.berkeley.edu/~roconnor/
CWAudio Klassen: http://www.os2world.com/cdwriting

Opera 5.12 beta 2: http://www.opera.com


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