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Februar 2002

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DFSee, "Schweizer Armeemesser unter den Festplattentools"

Von Paul Floyd © Februar 2002, Übersetzung: Manfred Agne

Was ist DFSEE?

In den Worten des Autors (Jan van Wijk) ist es das "Schweizer Armeemesser der Disk-Tools". Auf der anderen Seite ist es kein Allheilmittel zur Datenrettung. Zwar kann es vielleicht bei einer zerstörten Partitionstabelle oder bei defektem HPFS Ihren Hintern retten, aber die einzig zuverlässige Versicherung für Ihre Daten ist ein Backup. Aber es gibt Zeiten, da reicht sogar ein Backup nicht aus. Selbst wenn man regelmäßig Backups erstellt, kann es immer passieren, daß alles schiefgeht kurz bevor das nächste Backup fällig wäre.

DFS ist ein sehr kompliziertes Werkzeug. Deshalb ist es eine gute Idee, sich mit einigen seiner Fähigkeiten vertraut zu machen bevor man versucht, sich aus einer Katastrophe zu retten. Zum Beispiel kann es Backups der Partitionstabelle anfertigen. Ganz offensichtlich kann man aber eine Partitionstabelle nur dann zurückschreiben, wenn man vorher ein Backup gemacht hat. In einfachen Worten umfaßt die Funktionalität von DFSEE fdisk, format und chkdsk. Darüberhinaus hat DFSEE viele Funktionen, die für die allgemeine Wartung und den Betrieb eines Computers nützlich sind. Das beinhaltet Batch-gesteuerte Aktionen (bootfähige Partitionen erstellen, Einstellungen des Bootmanagers ändern, ...). Einige der Features sind eher kosmetischer Natur, wie etwa die Darstellung der Plattenbelegung. In diesem Artikel werde ich mich mehr auf die interaktive Verwendung konzentrieren.

DFSEE läuft auf  DOS, MDOS, OS/2 und NT. Es unterstützt alle möglichen FAT Partitionen, ebenso wie HPFS, JFS und NTFS. Es kann den Bootmanager und LVM konfigurieren.

DFS kriegen und ausführen

Sie können DFS von http://www.fsys.demon.nl/dfsee.htm herunterladen. Versionen vor 4.00 waren kostenlos erhältlich. Die aktuellen Versionen (derzeit 4.10) sind Shareware, mit einem Preis von €20 (man kann sie aber für Evaluationszwecke verwenden). DFSEE ist der Name des Tools, aber dfs.exe ist der Name der OS/2-EXE-Datei, deshalb verwende ich die zwei Namen synonym.

Man kann DFSee unter http://shop.mensys.nl/catalogue/mns_DFSee.html registrieren. dfsee.zip enthält alles, was man braucht - alle EXEs sind allein lauffähig. Sie passen auch auf eine Floppydisk, so daß man sie auch verwenden kann, wenn man DOS oder OS/2 von Floppy gebootet hat. Zusätzlich zu den EXEs gibt es noch ein paar Batchdateien für häufig benötigte Aktionen, und ziemlich ausführliche Textdateien (einfaches ASCII), die beschreiben, wie man DFS verwendet. Die Textdateien enthalten sowohl die verfügbaren Befehle als auch ein "How-to", das 13 wichtige Szenarios für den Einsatz von DFSEE beschreibt.

Als allererstes sollte man dfsee.zip auf eine Diskette entpacken (ich habe übrigens zwei solcher Disketten, nur zur Sicherheit). Wenn Sie DFS nur auf ihrer Harddisk installieren, wird es Ihnen nicht viel nützen, wenn Sie auf Ihre Harddisk nicht mehr zugreifen können. DFS hat zwei Betriebsmodi. Zuerst einmal gibt es einen Batchmodus. Um die Hilfefunktion aufzurufen, verwenden Sie einfach die Option -h. Um Batchkommandos zu übergeben, führen Sie DFS mit den entsprechenden Parametern aus. In der Voreinstellung können mehrere Befehle mit dem '#' Zeichen getrennt [und gemeinsam übergeben - d.Übers.] werden. Wenn Sie "dfs" ohne weitere Parameter eingeben, zeigt DFS ein Userinterface an.

Standardmäßig zeigt DFSEE ein paar grundlegende Informationen über den Rechner in seinem Hauptfenster an, mit einer Kommandozeile am unteren Rand des Bildschirms (ähnelt dem tedit Editor oder dem DOS Editor e ).

Jedesmal wenn Sie einen Befehl eingeben, scrollt die Ausgabe durch das Hauptfenster, das einen 4000-Zeilen-Puffer hat. 4000 Zeilen hört sich vielleicht nach viel an, aber DFS kann eine Menge an Information über ein System ausgeben. Deshalb kann man die Information auch in eine Protokolldatei ausgeben lassen. Zum Beispiel enthält das dfsee.zip Paket ein paar Skriptdateien. Eine davon, 'dfsquick.[bat|cmd]' generiert auf meinem PC eine Protokolldatei die 108292 Byte groß ist (1866 Zeilen). 'dfsinfo.cmd' erzeugt eine Protokolldatei mit einer Länge von 561989 Bytes (9762 Zeilen), obwohl ich das von meiner Festplatte aus ausgeführt habe, und Disk 1 gesperrt war. Wenn man dfs V3.42 ausführt, erzeugt das eine Datei mit 398058 Bytes Länge (6413 Zeilen). Zum Vergelich, ich habe 3 Festplatten, 21GB, mit den folgenden Partitionen: 1 FAT16, 1 FAT32, 3 HPFS, 2 NTFS, 2 Ext2fs, 1 Linux Swap, 2 Solaris UFS und 1 FreeBSD UFS. Das Verhältnis ist etwa 60/40 zwischen OS/2+Windows / Unices. DFS gibt nicht viel Informationen über Partitionen her, die es nicht versteht (wie BeFS und UFS).

Auf einer großen Festplatte kann die Protokolldatei bei einer umfangreichen Überprüfung leicht auf mehr als ein Megabyte und zehntausende von Zeilen anwachsen. Das fängt bei einem einfachen Directory-Listing an und geht über Hex-Dumps der Bootsektoren bis hin zu 'Usage Maps', die die anteilige Belegung der Regionen einer Partition anzeigen.

Das Userinterface ist im Textmodus, und es verwendet ASCII. Deshalb ist die Protokolldatei möglicherweise nicht so hübsch, wenn man sie auf anderen Systemen ansieht. Hier sehen wir DFSee in Windows (cygwin vim, unter NT 4. ):

Man kann die Darstellung mit den Optionen -a und -f:no ein wenig verbessern. Wenn man DFS zum ersten Mal ausführt, bekommt man eine Übersicht der Festplatten und Partitionen auf dem System angezeigt (man kann das mit der Option -q abstellen, oder mit -m die Voreinstellung ändern). Der erste Teil der Ausgabe sieht ein bißchen wie der Bildschirm von Partition Magic aus. Danach kommen mehr zusammenfassende Informationen: Die Version von DFS, die Geometrie und Größe der Platten, und eine Liste von Warnungen und Fehlern, die DFS findet (Unstimmigkeiten zwischen den Partitionstabelleneinträgen für CHS und LBA entries, nicht an Zylindergrenzen endende Partitionen, bootbare Partitionen auf anderen als der ersten Festplatte, usw.).

Danach kommt eine Tabelle, welche die gleichen Informationen wie die grafische Partitionsdarstellung enthält, aber mit Namen und Zahlen.

Die Bedeutung der 9 Spalten ist wie folgt:

 
id Partitions-ID. DFS bezeichnet Partitionen immer in der Reihenfolge ihrer Anordnung, geordnet nach Platten.
PD Physikalische Platte ("Physical Disk")
Vol Der zugeordnete Laufwerksbuchstabe
Type Primär oder logisch, plus der Partitionstyp-Deskriptor (ein Wert von 0 bis 255). Eine kurze Beschreibung der Partition. Man beachte, daß manche Partitionsdeskriptoren von mehr als einem Betriebssystem verwendet werden, deshalb kann DFS sich hier irren (wie zum Beispiel hier mit Partition 03, die Solaris UFS ist, nicht LinuxSwap).
Format Das Dateisystem der Partition. Das ist ebenfalls nicht 100% zuverlässig für Partitionen, die nicht  FAT/HPFS/NTFS/Ext2fs sind (die oben gezeigte Partition 12 ist FreeBSD UFS, nicht "ÕÞ-"!).
Creator  Name des Betriebssystems oder Tools, das die Partition erstellt hat.
Label info Ein Textlabel (optional), das die Partition hat.
BM-Name OS/2 Bootmanager-Name (optional, nur wenn BM installiert ist).
Size MB Partitionsgröße in Megabytes.
Am unteren Rand des Fensters befindet sich eine Statuszeile mit einer Anzeige der Zeilennummer und ein paar Hinweisen dazu, wie man durch die Ausgabe scrollen kann. Darunter ist eine Zeile, auf der man Eingaben eintippen kann. Diese zeile hat eine History-Funktion, so daß man durch frühere Befehle durchscrolle kann.

Bevor Sie irgend etwas anderes tun!!!

Sie haben doch schon eine "DFSEE Diskette" erstellt? Gut! Tun Sie sie in Ihr Diskettenlaufwerk, rufen Sie DFS auf, und geben Sie auf der Kommandozeile psave * ptable Paul's PC ein (ersetzen Sie "Paul's PC" durch etwas passendes). Das erzeugt eine Datei mit dem Namen "ptable.pt[drive number]" auf der Floppydisk. Mein PC hat 3 Platten, deshalb bekomme ich ptable.pd1, ptable.pd2 und ptable.pd3. Sie können jetzt ein wenig entspannen, denn jetzt haben Sie ein Backup aller Partitionstabellen (und sogar die verlinkten erweiterten Partitionen).

Sie müssen Ihr Backup jedes Mal erneuern, wenn Sie die Partitionierung Ihres Rechners ändern (Hinzufügen/Löschen von Partitionen, Ändern des Partitionstyps, Vergrößern/Verkleinern einer Partition). Wenn Sie jemals ihre Partitionstabellen wiederherstellen müssen, verwenden Sie den Befehl prestore. Er wird Sie auffordern, alle Partitionstabellen zu bestätigen (einschließlich erweiterter Partitionen), die er wiederherstellt.

DFS Grundlagen

Jetzt sollten Sie soweit sein, die ersten DFS Befehle zu lernen. Wenn Sie mit einem so leistungsfähigen Werkzeug nichts riskieren möchten, können Sie DFS mit der Option -R aufrufen, damit es im Read-only Modus läuft.

Solange DFS läuft, ist es modal. Beim Start ist es im Disk-Modus. Wenn Sie "part 2" eingeben, wird es Information zu der gewählten Partition ausgeben und in den entsprechenden Partitionsmodus schalten. In meinem Fall ist Partition 2 meine OS/2 Bootpartition, deshalb schaltet "part 2" DFS in den HPFS-Modus.

DFS hat eine ziemlich ausführliche Online-Hilfe. Wenn Sie "?" eingeben, bekommen Sie eine Liste der im jeweiligen Modus verfügbaren Befehle. Wenn Sie also etwa im "disk mode" sind, sagt "?" Ihnen etwas über Sachen wie das Erstellen und Löschen von Partitionen. Wenn Sie im Partitionsmodus sind, informiert Sie "?" über Dinge wie das Überprüfen und das Reparieren einer Partition.

Der Befehl "??" informiert Sie über Befehle, die unter allen Umständen verfügbar sind. Das umfaßt Dinge wie das Manipulieren von Sektoren (z.B. um einen Teil einer Platte in eine Datei auf einer anderen Platte zu kopieren, oder umgekehrt, oder sogar ein komplettes Abbild einer ganzen Disk, wie bei Ghost oder Drive Image).

Der Hilfebefehl "???" zeigt eine Beschreibung der Abkürzungen an, die DFS in seinen verschiedenen Modi nutzt. Diese ganzen Hilfen sind ziemlich knapp, und Sie sollten auch die verschiedenen TXT-Dateien lesen, die im Paket enthalten sind.

Die zwei wichtigsten Befehle sind "disk" und "part". Beide kennen einen Parameter, entweder die Plattennummer oder die Partitionsnummer (beide fangen bei 1 an, siehe oben für eine Beschreibung der Partitionsnumerierung). "disk" veranlaßt DFS, eine Zusammenfassung der Platte auszugeben, z.B.

disk 2
DFSee wNT version : 4.10 executing: disk 2
Registration info : Registration file is not present!
LogGeo disk 2 Cyl : 1110 H:255 S:63 = 7.84 Mb Disksize : 011018D6 = 8707 Mb
Shown sector LSN : 00000000 = Master Boot Rec Cyl: 0 H: 0 S: 1 = 00000000
MBR informational : 8E30DBBC Possible NT Disk Administrator disk-signature
Position Fl|BeginCHS|Tp| EndCHS | BR-offset |sectors [Partition Table ]
+==+--------+==+--------+------------+-----------+
-001BE- 52 00 01 01 00 1b fe 3f 3f 3f 00 00 00 01 b0 0f 00 [À??ÀÀª???ÀÀÀ?ªñÀ]
-001CE- 52 80 00 01 40 07 fe 3f 9f 40 b0 0f 00 60 88 17 00 [-À?@Àª?â@ªñÀ`Û?À]
-001DE- 52 00 00 01 a0 82 fe bf 45 a0 38 27 00 26 72 67 00 [ÀÀ?ßÚª+Eß8'À&rgÀ]
-001EE- 52 00 00 81 46 05 fe ff ff c6 aa 8e 00 10 6e 81 00 [ÀÀ|F?ªá᪼-À?n|À]
+==+--------+==+--------+------------+-----------+
Partition index 0 : Type 1b = FAT32
Begin sector PSN : 0000003F = Cyl: 0 H: 1 S: 1
End sector PSN : 000FB03F = Cyl: 63 H:254 S:63
Bootsect. offset : 0000003F Sectors : 000FB001 = 502 Mb
Partition index 1 : Type 07 = Inst-FSys <-------------------- Active/Bootable
Begin sector PSN : 000FB040 = Cyl: 64 H: 0 S: 1
End sector PSN : 0027389F = Cyl: 159 H:254 S:63
Bootsect. offset : 000FB040 Sectors : 00178860 = 753 Mb
Partition index 2 : Type 82 = LinuxSwap
Begin sector PSN : 002738A0 = Cyl: 160 H: 0 S: 1
End sector PSN : 008EAAC5 = Cyl: 581 H:254 S:63
Bootsect. offset : 002738A0 Sectors : 00677226 = 3310 Mb
Partition index 3 : Type 05 = Extended
Begin sector PSN : 008EAAC6 = Cyl: 582 H: 0 S: 1
End sector PSN : 011018D5 = Cyl: 1109 H:254 S:63 CHS Cyl:1023 H:254 S:63
Bootsect. offset : 008EAAC6 Sectors : 00816E10 = 4142 Mb
ReadWrite Store 1 : PhysDisk : 2 PartId 00 = -- mode=FDISK 271201-164840
RC:0 <Enter> : 008EAAC6 u=00000000 x=002738A0 this=00000000 Base=00000000
Der erste Teil ist eine Zusammenfassung. Der zweite Teil ist die Partitionstabelle der Platte in Hexadezimaldarstellung. Der dritte Teil ist eine Text-Beschreibung der Partitionstabelle. Zum Schluß kommt noch eine Zusammenfassung des Status von DFS.

Was, wenn die Platte verwurschtelt ist?

Wenn Ihre Partitionstabelle zerschossen ist, liest DFS möglicherweise alle Information über die Partitionstabelle falsch aus. Sie können den Befehl "diskgeo" verwenden, um die CHS-Werte für die Platte anzugeben. Schon ziemlich geringfügige Beschädigungen der Partitionstabelle können Sie daran hindern, einige Tools wie etwa Partition Magic oder sogar FDISK auszuführen. Im Idealfall müssen Sie, wenn Ihre Partitionstabelle beschädigt wurde, lediglich von Ihren OS/2-Disketten booten (oder Ihrer CD oder Rettungspartition) und die Partitionstabellen-Backups zurückschreiben, die Sie mit dem part Befehl von DFS angefertigt haben. Mit dem part Befehl wählen Sie die Partition, mit der Sie arbeiten möchten. DFS schaltet dann in einen Modus, der vom Dateisystem abhängt  (FAT, HPFS, NTFS oder AUX für andere Dateisysteme).

Was, wenn das Dateisystem defekt ist?

Sie können DFS zwingen, eine Partition als einen bestimmten Typ zu behandeln, indem Sie den Befehl "FS partition-type" verwenden (z.B. "FS HPFS"). Das könnte zum Beispiel nötig sein, wenn die Partitionstabelle eine Partition zwar als HPFS ausweist, aber die Partition selbst so beschädigt ist, daß DFS sie nicht als HPFS erkennt.

Ich werde nicht alle Aufgaben wiederholen, die Sie mit DFS erledigen können und die in der Dokumentation zum Paket beschrieben sind. Die interessantesten davon sind die folgenden:

fixboot  Bootsektor einer Partition reparieren
fixspare HPFS Spare Block reparieren
dirty  Dirty Flag umschalten

Dateien wiederherstellen

Ich kann mir drei Umstände vorstellen, unter denen man DFS verwenden könnte, um Dateien wieder herzustellen. Zunächst einmal, um versehentlich gelöschte Dateien auf einer ansonsten gesunden Partition zu restaurieren. Zweistens, um Dateien von einer defekten Partition zu retten. Drittens, um CHKDSK-Dateien zu restaurieren, die OS/2 auf einer Partition nach einem automatschen (oder manuellen) CHKDSK-Lauf erstellt hat.

Versehentlich gelöschte Dateien

Sie müssen die folgende Befehle nacheinander ausführen
part <id> Auswählen der Partition.
delfind Dateien suchen, die als gelöscht markiert sind.
delsave <path> [pattern] Dateien kopieren.
Beachten Sie, daß <path> ein Pfad auf einer anderen Partition als <id> sein sollte.
Sie können Wildcards verwenden, um die Dateien zu filtern.
Ich selbst habe dabei auch mit "File Phoenix" schon Erfolg gehabt. Es ist sehr wichtig, daß Sie ihre Festplattenaktivitäten zwischen dem Moment, in dem Sie die Dateien versehentlich gelöscht haben und dem Augenblick, wo Sie versuchen, sie zu retten, minimieren. Jedes mal, wenn OS/2 auf die Platte schreibt, könnte es potentiell Sektoren wiederverwenden, die zu Ihren gelöschten Dateien gehören und damit die Chancen für eine erfolgreiche Datenrettung reduzieren.

Eine defekte Partition wiederherstellen

Wenn Sie eine Partition haben, die CHKDSK nicht reparieren kann, und von der Sie so viele Dateien wie möglich retten wollen, gibt es ein paar verschiedene DFS Korrekturbefehle, die helfen könnten (fixroot, fixes, fixcp, fixbs, fixspare und fixboot). Wenn Sie dann noch keinen Zugriff auf die Partition haben, versuchen Sie mal das folgende
part <id> Partition auswählen
find -o:* -t:f Alle Dateien auf der Partition finden. Das ist voraussichtlich langsam!
delshow eine Liste aller gefundenen Dateien anzeigen
delsave <path> * alle dateien unter <path> abspeichern
Ich habe das einmal benutzt und es hat etwa 99% der Dateien gerettet, die auf der Partition waren. Ein paar wenige große Dateien wurden nicht wiederhergestellt.

CHKDSK-Dateien retten

Für eine Beschreibung hierzu siehe dfshowto.txt

Partitionstypen ändern

In Ihrer (un)endlichen Weisheit haben die Entwickler von Microsoft mit Windows 95 Release 2 den Partitionstyp 0x0F ('large disk extended partition') geschaffen. Bis dahin hatten alle erweiterten Partitionen die Partitions-ID 0x05 verwendet. Das ist schön und gut, außer daß OS/2 'large disk extended partition' nicht unterstützt. Das bedeutet, daß, wenn Sie entweder Windows FDISK oder ein MS-zentrisches Tool (wie Partition Magic) verwenden, diese Ihre erweiterten Partitionen in den Typ 0x0F konvertieren könnten. Und wenn Sie das nächste Mal versuchen zu booten - Schock und Horror - sind alle Ihre FAT und HPFS-Partitionen für OS/2 unsichtbar.

Die Lösung ist, den Partitionstyp zu ändern. Der DFS-Befehl, mit dem man das tut, ist settype. Um zum Beispiel eine erweiterte Partition vom Typ 0x0F (15 dezimal) auf 0x05 zu ändern, wobei die Partition die vierte auf der ersten Platte ist, würden Sie den Befehl settype 4 1 5 15 verwenden.

Ansonsten kann DFS, wie schon oben erwähnt, LVM und den Bootmanager manipulieren. Da ich LVM nicht verwende (Ich habe nur Warp 4 Client), kann ich dazu nichts sagen. Hier ist ein Beispiel für die 'part' Ausgabe für eine Platte mit Bootmanager:

Boot capability : Bootable by OS/2 boot-manager as: OS2Warp

Und wenn man einen Befehl eingibt, um den Namen im Bootmanager zu ändern:

DFSee OS2 version : 4.11 executing: setname 1 OS2Warp3
Set as BM-name 'OS2Warp3' for partition 01 (C:) ? [Y/N] : y
Disk or volume cannot be locked for writing (open files). Write anyway ? [Y/N]
Execute autoshow : 'part -r'
DFSee OS2 version : 4.11 executing: part -r
Registration info : Registration file is not present!
Number of disks : 1
LogGeo disk 1 Cyl : 933 H: 16 S:32 = 0.25 Mb Disksize : 00074A00 = 233 Mb
id PD Vol Type, description Format Creator  Label Info BM-Name Size Mb
01 1 *C: Prim 07 Inst-FSys HPFS OS2 20.0 OS2 OS2Warp3 202.0
02 1 *-- Prim 4f QNXv4-3rd ð¼ OBERON ·Û1 Oberon 30.0
03 1 *-- Prim 0a Boot-Mgr BMGR fdisk «OS2Warp » 1.0
04 1 Pri/Log FreeSpace -- -- -- -- -- -- -- -- -- 0.2

Das jüngste Update

Nachdem ich angefangen hatte, dies zu schreiben, ist DFSEE 4.11 herausgekommen, und das hat die Fähigkeit hinzugefügt, die Größe von FAT-Partitionen zu ändern. Ich habe das noch überhaupt nicht getestet.

Probleme und Versäumnisse

Im allgemeinen arbeitet DFS ziemlich gut. Ich habe festgestellt, daß ein paar der Kommentare in den begleitenden Textdateien sich auf ältere Versionen von DFS beziehen (z.B. 4.05). Ich hatte auch Probleme beim Ausführen des Skripts 'dfsinfo.cmd''. Als ich es alleine aufrief, erschien ein FDISK Fenster. Wenn man es von DFS aus aufruft, geht die Ausgabe in die Datei dfsinfo.log, aber anstatt im DFS-Fenster zu scrollen, ist das Userinterface mit einer Meldung "Press [Space-bar] to continue ..." blockiert. In beiden Fällen scheinen die Anwendungen im Hintergrund zu sein und keine Eingaben von der Tastatur entgegenzunehmen.

Quellenverzeichnis:
DFSee
Entwickler: FSYS Software Homepage - http://www.fsys.demon.nl
Preis: Shareware. Kann über Mensys erworben werden: http://shop.mensys.nl/catalogue/mns_DFSee.html

Einzeluser: 20 Euro (etwa US $18). Das erlaubt den vollen Gebrauch des Programms durch eine einzelne Person auf seinen eigenen Computer(n). Sie ist für Individuen gedacht und kann mit einer einfachen SHAREWARE Registrierung verglichen werden, die Ihnen das Recht auf email-Support und Unterstützung gibt.
Einzellizenz, professional: 150 Euro (etwa US $135). Das erlaubt den vollen Gebrauch des Programms durch einnen einzelnen Profi auf allen seinen Computern und denen seiner Kunden. Der typische Gebrauch wäre für eine Firma, die sich auf Softwareinstallation oder Datenrettung spezialisiert hat. Beachten Sie, daß jeder Mitarbeiter in so einer Firma eine eigene Lizenz benötigt
Andere Multiuser-Lizenzen sind erhältlich, siehe Webseite.

Eine weitere Besprechung von DFSEE http://www.scoug.com/os24u/2001/scoug012.dfseetutorial.html
Eine Mailingliste für DFSEE-Support. http://groups.yahoo.com/group/dfsee-support/
Sie könnten auch in comp.os.os2.setup.misc oder c.o.o.setup.storage auf dem Usenet Hilfe suchen.
Eine Beschreibung von Partitionstabellen http://users2.ev1.net/~mranish/part/primer.htm
Partitionieren für Multi-Boot http://math.uwb.edu.pl/~mariusz/dualboot/


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