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April 2005

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Wenn Sie irgendwelche Kommentare bezüglich Artikeln oder Tips in dieser oder eine älteren Ausgabe des VOICE Newsletter abgeben wollen, senden Sie sie bitte an editor@os2voice.org. Uns interessiert stets, was unsere Leser zu sagen haben.


17. März 2005 - Wolfgang Draxler hatte bezüglich des Editorials der März-Ausgabe folgendes zu sagen und fragen:

Als erstes vielen Dank für die VOICE-Ausgabe. Es sind wieder viele interessanten Artikel dabei.

Außerdem wollte ich noch einen kleinen Beitrag zu dem Artikel "Programmieren für OS/2 - Aller Anfang ist... leichter als man denkt" hinzufügen.

Du hast geschrieben, daß dir Pascal lieber ist. Es gibt von mir die Programmierumgebung "WDSibyl", die auf Pascal basiert. Diese ist ein Nachfolger von Sibyl (Speedsoft). Zu finden unter:
http://members.chello.at/webstar/wdsibyl.html

Du hast auch erwähnt, daß es Probleme gegeben hat bei der Erstellung der INF-Datei. Dazu hätte ich gleich eine Frage: Gibt es ein Programm das IPF-Dateien in eine HTML-Datei konvertiert?

Christian Henneckes Antwort:

Nein, nicht direkt. Man kann erst eine INF-Datei erstellen und diese dann mit Ulrich Möllers INF2HTML in HTML-Seiten konvertieren und aufsplitten. Außerdem gibt es Programme wie Vyperhelp, die beide Formate erzeugen können. Dieser Weg ist für uns aber nicht gangbar. Zum einen unterliegt IPF einigen Einschränkungen, die HTML nicht hat und die wir in der HTML-Version nicht haben wollen. Zum anderen müßten eingesandte Artikel erst sehr aufwendig konvertiert werden. HTML2IPF ist für unsere Zwecke schon die beste Lösung, auch wenn hinterher noch per Suchen-und-Ersetzen-Skript und manuell nachgebessert werden muß. Ich denke, daß es noch ein Potential für weitere Zeitersparnis gibt, aber dafür müssen wir erst auf XHTML/CSS umstellen und den Autoren ein Style-Sheet zur Verfügung stellen, daß dann z.B. in NVU benutzt werden kann.

Außerdem möchten wir darauf hinweisen, daß es sich lohnen kann, sich Wolfgang Draxlers Weiterentwicklung von Speedsoft Sibyl einmal genauer anzusehen. Die bekannteste mit Sibyl realisierte OS/2-Anwendung dürfte derzeit wohl der INF-Dateibetrachter NewView sein.


30. März 2005 - Michael Kramer war mit den Ausführungen unseres Chefredakteurs im Editorial der letzten Ausgabe nicht ganz einverstanden:

Dein Editorial hat mich zum Widerspruch gereizt. :-)

Mir scheint, das Problem [der geringen Zahl von Entwicklern] liegt nicht nur einseitig bei der Unwilligkeit der Leute, zur SW-Entwicklung beizutragen. Wenn ich genauer hinschaue, frage ich mich dann doch "was fehlt eigentlich"? Es gibt doch Browser, Office, Compiler und vieles andere, was man eben so braucht. Klar hat man den Eindruck, daß OS/2 irgendwie stiefmütterlich dran ist, das liegt aber am nicht-Interesse von IBM und der nicht-Präsenz in den üblichen Medien. Da kann aber ein SW-Entwickler nicht viel dran ändern.

Für mich als jemand, der durchaus des Kompilierens mächtig ist, stellt sich die Frage, was man als "Späteinsteiger" denn überhaupt beitragen kann. Viele der Dinge, die mich selber stören, kann ich kaum selber beheben, da ich kein langjähriges OS/2-Expertenwissen habe. (Bin eigentlich Amiga- und UNIX-Nutzer und nur auf Umwegen zum OS/2 gekommen.) Erfragen im Usenet führt auch oft nicht zum Ziel, entweder haben andere das Problem nicht oder ich nerve, weil ich zum x-ten Mal mit demselben Kram ankomme. Googlen liefert oft einen großen Haufen Müll oder schlicht gar nichts, und die IBM-Seiten scheinen sich hauptsächlich mit Migration von LAN-Umgebungen zu beschäftigen, aber selten mit Dingen die für Entwickler wichtig sind. Man merkt halt, daß IBM seit vielen Jahren eben nicht mehr wünscht, daß für OS/2 entwickelt wird. Das Toolkit ist als Funktionsreferenz zwar nützlich, es fehlt aber so etwas wie ein Überblick, wie alles zusammenhängt und was man damit anfangen kann. Sowas wie eine Entwickler-Bibel a la Amiga-Guru-Buch oder "Advanced UNIX programming" oder so. Oder eine (sortierte) Sammlung von Quelltexten, damit man abgucken kann "wie man's macht". Beim Aminet z.B. sind Quellen meist dabei, bei Hobbes/Leo meist nicht. Klar, es gibt edm/2 und vieles andere, aber eben verstreut und willkürlich und oft nur halb fertig, wie so vieles (heißt es deswegen OS halbe ?).

Wo kann ich z.B. kompakt aber zusammenhängend und verständlich nachlesen (willkürliche Zusammenstellung für mich offener Fragen):

Es fehlt an "Lernmitteln". Und außerdem: was nutzt es der Community, wenn gutwillige Anfänger z.B. Treiber programmieren, die nix taugen weil, deren Wissen nicht reicht.

[Zu C/C++-Kursen:] Das ist natürlich fein, aber "bloss" C/C++ zu können reicht bei einem komplexen System wie OS/2 eben nicht aus, bzw. das kann man überall lernen. Was fehlt sind OS/2-Spezifika. Eben das, was im Zeitalter "plattformneutraler" Programmierung eigentlich verbotenes Wissen ist.

Christian Henneckes Antwort:

An IBMs Haltung können wir in der Tat nichts ändern. Das ist aber auch kein Grund, das Siechtum stoisch und resignierend hinzunehmen. Letztlich muß sich jeder die Frage stellen, ob er OS/2 weiterhin nutzen und nutzen können möchte. Wer diese Frage für sich mit "Ja" beantwortet, muß etwas tun, damit der Pegel des "Könnens" auf dem gleichen Stand bleibt oder sich sogar verbessert.

Was den Rest Deines Kommentars angeht, so ist die beabsichtigte Aussage meines Editorials anscheinend nicht richtig angekommen. Deiner Aussage, daß es für blutige Anfänger sehr schwierig ist, sich in die OS/2-Programmierung einzuarbeiten, stimme ich voll zu. Neben den von Dir erwähnten Dingen gibt es noch einige andere Hürden, die dem Einsteiger das Leben schwer machen, wie beispielsweise das erst nach einigen Modifikationen zu gebrauchende Toolkit 4.5x, die veralteten oder nicht einfach einzubindenden Compiler usw.

Mir ging es aber nicht darum, daß Endanwender nun reihenweise mit der Entwicklung neuer Projekte beginnen. Angesichts der spärlichen Freizeit, mit der Berufstätige meist gesegnet sind, wäre das auch vollkommen illusorisch. Im Bereich des Möglichen liegt aber, daß auch Endanwender kleine Beiträge leisten und so zum einen Projekte langsam, aber sicher voranbringen und dabei lernen können und dadurch zum anderen die erfahreneren Entwickler entlasten, die sich dann auch den Dingen widmen können, für deren Realisierung den Einsteigern die nötigen Kenntnisse fehlen.

Meine Erfahrungen haben mir gezeigt, daß es möglich ist, auch als Greenhorn etwas beizutragen. In meinem Editorial habe ich die Erweiterung der Sprachunterstützung in Teilen von XWorkplace angesprochen. Mittlerweile ist es mir gelungen, dem Sentinel-Widget des XCenters einen Dialog zur Konfiguration der Farben hinzuzufügen und all das praktisch ohne Kenntnisse in PM-Programmierung. Ein großer Schritt für mich, ein kleiner für XWorkplace, sicher. Wenn sich aber genügend andere finden, die ähnliches tun, kämen viele Projekte voran. Um beim Beispiel XWorkplace zu bleiben, ließen sich etwa Konfigurationsdialoge für Treiberanweisungen in der CONFIG.SYS relativ leicht hinzufügen.


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